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Nach rassistischen AusfällenUngarns Verband reagiert nicht auf schlimme Vorwürfe

Englische Spieler stehen vor ungarischem Publikum, das sie beschimpft.

Während des Spiels zwischen Ungarn und England am Donnerstagabend (2. September 2021) soll es zu mehreren Entgleisungen der ungarischen Fans gekommen sein.

Erneut fallen ungarische Fans durch rassistische Entgleisungen auf. Diesmal musste die englische Nationalmannschaft unter den Rufen des Publikums in Budapest leiden. Der Verband bezieht dazu keine Stellung.

Budapest. Der ungarische Fußballverband hat zwar das Verhalten von Fans beim WM-Qualifikationsspiel am Donnerstagabend (2. September 2021) in Budapest gegen England verurteilt, ist aber mit keinem Wort auf die mutmaßlichen rassistischen Beleidigungen gegen die englischen Nationalspieler Jude Bellingham (18) und Raheem Sterling (26) eingegangen. In einer Verbandsmitteilung am Freitag hieß es, dass man nach den Personen, die „Blendgranaten und Becher“ auf das Spielfeld geworfen hätten, suche und sie bei der Polizei anzeigen werde.

Ungarischer Verband: Stellungnahme nach England-Duell

„Mögliche Geldstrafen werden den Tätern vom Verband in einem zivilrechtlichen Verfahren auferlegt“, hieß es weiter, „danach werden sie mit einer zweijährigen Sperre für die Teilnahme an Sportveranstaltungen belegt.“ Die „überwiegende Mehrheit“ der 60.000 Fans in der Puskas-Arena habe ihre Mannschaft sportlich angefeuert.

Der Dortmunder Bellingham und Sterling sollen nach übereinstimmenden englischen Medienberichten beim 4:0-Sieg rassistisch beleidigt worden sein. Einige Zuschauer sollen während der Partie Affenlaute in Richtung der beiden Profis gemacht haben.

Der Weltverband FIFA verurteilte Rassismus und kündigte „angemessene Maßnahmen“ an, sobald der Spielbericht vorliege. Der britische Premierminister Boris Johnson (57) und der englische Verband FA verlangten Ermittlungen durch die FIFA.

Ungarische Fans waren in der Vergangenheit wiederholt durch rassistisches und homophobes Verhalten aufgefallen. Deswegen war Ungarn bei den EM-Spielen im Sommer dazu verurteilt worden, seine nächsten zwei UEFA-Heimpflichtspiele ohne Zuschauer auszutragen. Damals waren unter anderem französische Spieler rassistisch beschimpft worden. Die Partie in der WM-Qualifikation gehört jedoch zu einem FIFA-Wettbewerb, weshalb Fans zugelassen waren. (dpa)