„Wenn sich die Dinge nicht entwickeln“Verlegung der WM 2030 gefordert: Real-Star wird deutlich

Kylian Mbappe, Vinicius Jr. und Rodrygo jubeln gemeinsam beim Uefa Super Cup.

Vinicius Jr. (Mitte), hier mit Kylian Mbappé (l.) und Rodrygo (r.) am 14. August 2024, fordert, dass die WM 2030 nur unter bestimmten Voraussetzungen in Spanien gespielt werden sollte.

Ein großer Teil der WM 2030 soll in Spanien ausgetragen werden. Doch nun fordert ein Spieler von Real Madrid, dass man dem Königreich die Ausrichtung entziehen sollte.

von Philipp Stegemann  (pst)

Der Plan der Fifa für die WM 2030 sieht vor, dass das Turnier hauptsächlich in Spanien, Portugal und Marokko ausgetragen wird. Zu Ehren der ersten WM 1930 in Uruguay sollen aber auch drei Partien auf dem südamerikanischen Kontinent gespielt werden. Spanien fungiert bei der geplanten Super-WM jedoch als Hauptausrichter.

In einem Interview mit dem US-amerikanischen Nachrichtendienst CNN äußerte sich nun Vinicius Jr. (24) zum Ausrichtungsort des Großereignisses inklusive einer besonderen Forderung. Der Brasilianer stellt eine mögliche Standortänderung in den Raum, falls sich bestimmte Umstände in Spanien nicht bis zum Turnier verbessern.

Bis 2030 gibt es jedoch noch „großen Entwicklungsspielraum“

Genauer gesagt geht es dem Flügelspieler von Real Madrid um rassistische Anfeindungen seitens der Fans während den Fußballspielen in der spanischen Liga. Der 24-Jährige wurde bereits selber mehrfach Opfer solcher verbalen Attacken.

„Wenn sich die Dinge bis 2030 nicht entwickeln, dann muss man die Weltmeisterschaft an einen anderen Ort verlegen. Denn wenn sich der Spieler nicht wohl und selbstbewusst fühlt, in einem Land zu spielen, in dem er Rassismus erleiden könnte, ist es schwierig“, führte der Angreifer seine Forderung aus.

Gleichzeitig gesteht Vinicius dem spanischen Publikum aber auch ein, dass sich die Lage in letzter Zeit bereits gebessert hat und es bis 2030 noch einen „großen Entwicklungsspielraum“ gibt.

So erklärte der Brasilianer: „Ich sehe und spüre den Unterschied in Spanien bereits. Vielleicht sind noch einige Fans rassistisch, aber sie haben Angst, sich auf dem Fußballplatz und an Orten, an denen viele Kameras sind, zu äußern. Drei Leute sind dafür ins Gefängnis gegangen, dass sie mich beleidigt haben. Auf diese Weise werden wir den Rassismus nach und nach abbauen.“

Vinicius bezieht sich dabei auf ein Auswärtsspiel von Real Madrid beim FC Valencia in der Saison 2022/23. Damals kam es zu massiven rassistischen Beleidigungen einiger Heimfans gegenüber dem 24-Jährigen, die im Endeffekt dafür sorgten, dass der Schiedsrichter den aufgelösten und wütenden Außenspieler mit Rot vom Platz stellte. Im Nachgang der Begegnung wurden drei Fans jeweils zu achtmonatigen Haftstrafen verurteilt.

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Für den 24-Jährigen war es aber auch nochmal wichtig zu unterstreichen, dass nicht jeder Spanier rassistisch ist. „Ich will alles dafür tun, dass sich die Dinge verändern können, denn in Spanien ist die Mehrheit nicht rassistisch“, so der zweimalige Champions-League-Sieger.

Innerhalb der Mannschaft von Real Madrid ist der Umgang mit rassistischen Anfeindungen klar geregelt, erklärte Vinicius. „Alle Spieler sagen, dass alle vom Platz gehen müssen, sollte es wieder passieren – damit all diejenigen, die uns beleidigen, eine noch höhere Strafe zahlen müssen. Wir müssen den Platz verlassen, damit die Dinge sich so schnell wie möglich ändern können.“