Für den früheren Kölner Co-Trainer Manfred Schmid wurde der ungestüme Jubel seiner Spieler zum Verhängnis.
„Werden wir noch drüber reden“Vom eigenen Spieler verletzt: Ex-FC-Trainer muss im Spiel medizinisch versorgt werden

Copyright: Screenshot Sky Austria
Manfred Schmid trug im Bundesliga-Spiel gegen Graz am 25. April 2025 eine Kopfwunde davon.
Spielerverletzungen sind im Fußball Teil des Berufsrisikos. Dass sich Trainer bei ihrer Arbeit wehtun, kommt dagegen eher selten vor. Dass einem Coach vom eigenen Spieler eine Verletzung zugefügt wird, ist eine absolute Rarität.
Doch genau das ist jetzt Manfred Schmid (54) in der österreichischen Bundesliga passiert. Der ehemalige Co-Trainer des 1. FC Köln, mittlerweile Cheftrainer beim TSV Hartberg, musste mitten im Spiel medizinisch versorgt werden.
Schmid über Ex-Schalker: „Dass er einen Sturschädel hat, das weiß ich“
Was war passiert? Der TSV ging am Freitagabend (25. April 2025) gegen den Grazer AK durch Dominik Prokop (27) früh in Führung. Beim Torjubel stürmten eine Reihe Spieler auf ihren Coach zu. Und dabei erwischte es Schmid!
Als der frühere Schalker Donis Avdijaj (28), der die Vorlage gegeben hatte, seinen Trainer umarmte, kam von hinten Mitspieler Furkan Demir (20) dazu, sprang auf die beiden drauf. Dabei stießen Schmid und Avdijaj mit den Köpfen aneinander.
Während Avdijaj den Zusammenprall schadlos überstand, erlitt Schmid eine Platzwunde über dem rechten Auge. Die Wunde wurde geklammert, davon ließ sich der Österreicher aber nicht beeindrucken.
„Der Cut ist überhaupt kein Problem“, sagte Schmid nach dem Spiel bei Sky. „Dass er einen Sturschädel hat, das weiß ich. Aber dass er so einen harten Kopf hat, das wusste ich nicht.“
„Da werden wir nochmal drüber reden“, kündigte Ex-Profi Schmid scherzhaft an. „Im Spiel habe ich schon mal einen Cut erlitten. Beim Siegesjubel und auf der Linie noch nicht.“ Bis jetzt.
Mit Hartberg spielt Schmid gerade in der Qualifikationsgruppe, liegt dort nach dem 1:1 gegen Graz auf Platz zwei von sechs. Der Letzte steigt aus der Bundesliga ab. Am 1. Mai steht für ihn und seine Mannschaft zudem ein echtes Highlight auf dem Programm: Zum ersten Mal steht Hartberg im Pokalfinale, trifft dort auf seinen Ex-Klub Wolfsberger AC.
Vor seiner Rückkehr nach Österreich arbeitete Schmid fünf Jahre als Assistent von Peter Stöger (59) in Deutschland. Den 1. FC Köln führten die beiden 2016/17 zum ersten Mal seit 25 Jahren in den Europapokal. In der Folgesaison, die für den FC mit dem Abstieg endete, musste das Duo vorzeitig gehen, heuerte kurz danach bis zum Saisonende bei Borussia Dortmund an.
Schmid kehrte im Februar 2019 als Chefscout zurück nach Köln, wurde später unter Interimstrainer Andre Pawlak und danach unter Achim Beierlorzer noch einmal Co-Trainer und war anschließend bis 2021 als Betreuer für die Leihspieler tätig.