Zählt Deutschland zu den Favoriten auf den WM-Titel? Da streiten sich die Expertinnen und Experten. DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff hat kurz vor dem Turnier in Katar jedenfalls schwere DFB-Fehler zugegeben.
Kurz vor Katar-WMDas war „manisch“: Oliver Bierhoff räumt schwere Fehler beim DFB ein
Klartext von Oliver Bierhoff! Der DFB-Sportdirektor hat kurz vor der Fußball-WM in Katar jahrelange Versäumnisse bei der Entwicklung von jungen Spielern im deutschen Fußball eingeräumt.
„Wir haben uns zu lange auf die erfolgreichen Zeiten verlassen. Da müssen wir jetzt wieder nachlegen und dafür bin ich auch verantwortlich. Wir haben manisch nur an Systemfußballern gearbeitet und haben das individuelle Training ein bisschen fallen gelassen“, sagte Bierhoff bei MagentaTV.
Oliver Bierhoff spricht über Sturmproblematik im DFB
Bei den Jugendlichen habe man „viel zu oft auf Erfolg und Ergebnisse geachtet und nicht auf die individuelle Entwicklung des Spielers“, ergänzte der Europameister von 1996 in der am Sonntag (30. September 2022, 19 Uhr) ausgestrahlten Countdown-Show zur WM in Katar.
Damit sei auch die Sturm-Problematik in der Nationalmannschaft zu erklären. „Man sieht, wie die großen Vereine händeringend nach diesem Stoßstürmer suchen. Das kommt natürlich nicht durch Zufall“, gab Bierhoff zu: „Das ist ein Ergebnis der Entwicklung in den letzten Jahren. Man braucht so einen Spieler, um die wichtigen Tore zu machen.“
Bierhoff wird in der Sendung mit Johannes B. Kerner und den MagentaTV-Experten Michael Ballack sowie Fredi Bobic zu sehen sein. Dass ausgerechnet der EM-Torschütze von 1996 die Suche nach einem echten Neuner mitzuverantworten hat, „das nervt nicht nur mich, sondern auch den gesamten deutschen Fußball.“
In der ersten Folge war Bundestrainer Hansi Flick zu Gast, in der zweiten Folge der Reihe ist Bierhoff dabei. In den insgesamt drei einstündigen Ausgaben blickt die Countdown-Show von MagentaTV mit Moderator Johannes B. Kerner auf die WM in Katar (ab 20. November 2022).
Bierhoff gibt auch einen Ausblick, denn er weiß, dass sich nach der WM einiges ändern muss: „Es ist schon viel passiert, aber es gibt immer noch viel anzupacken. Gerade was auch die Entwicklung unserer jüngeren Spieler angeht. Da müssen wir noch einiges geradebiegen.“
Doch der DFB-Boss hofft erstmal, dass es nicht wie bei der WM 2018 zu einem peinlichen Aus in der Gruppenphase kommt. „Das war gar nichts. Wenn mir vor dem Turnier einer gesagt hätte, dass wir nicht über die Gruppenphase hinauskommen, dann hätte ich gesagt, dass wir da sehr viel verkehrt machen müssten.“
Die dritte Ausgabe der Magenta-Show wird am 6. November (19 Uhr) ausgestrahlt. Dann geht es unter anderem um die Teams aus Südamerika und Superstar Messi, der mit Argentinien den Pokal gewinnen will. MagentaTV-Experte Fredi Bobic sagt: „Ich würd’s Messi wünschen, dass er nicht als Vize-Messi in die Geschichte eingeht.“ (ubo/sid)