Torfestival zum Auftakt in die nächste WM-Woche: Kamerun und Serbien lieferten sich am Montagmittag einen offenen Schlagabtausch und geizten nicht mit Toren. Nur einen Sieger gab es am Ende nicht.
WM 2022Wilder Ritt im ersten Spiel des Tages: Choupo-Moting kontert Nachspielzeit-Doppelschlag

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Eric Maxim Choupo-Moting jubelt über seinen Treffer zum 3:3 im WM-Gruppenspiel gegen Serbien am Montag (28. November 2022).
Tor-Spektakel zwischen Kamerun und Serbien: Im zweiten Gruppenspiel lieferten sich beide am Montagmittag (28. November 2022) ein heißes Duell mit insgesamt sechs Toren. Durch das 3:3-Unentschieden holten beide ihren ersten Punkt, müssen aber um das Achtelfinal-Ticket bangen.
Vor dem Spiel sorgte Kamerun-Trainer Rigobert Song (46) noch mit der Suspendierung von Stammkeeper André Onana (26) für Aufsehen, auf dem Rasen sorgten dann die Akteure für beste Unterhaltung beim jeweils zweiten Auftritt bei der WM 2022.
WM 2022: Kein Sieger zwischen Kamerun und Serbien
Bayern Münchens Superstürmer Eric Maxim Choupo-Moting droht mit Kamerun aber trotz einer famosen Aufholjagd das frühe WM-Aus. Die Afrikaner kamen auch dank eines Treffers des Münchner Torgaranten nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch zum Ausgleich gegen Serbien, benötigen für das Weiterkommen aber Schützenhilfe und einen Sieg gegen Rekordweltmeister Brasilien.
Vincent Aboubakar (64.) und Choupo-Moting (66.) mit seinem ersten WM-Tor sicherten den Afrikanern zumindest einen Punkt. Strahinja Pavlovic (45.+1), Sergej Milinkovic-Savic (45.+3) per Doppelschlag in der Nachspielzeit und Aleksandar Mitrovic (53.) hatten die Serben zuvor komfortabel in Führung geschossen, nachdem Jean-Charles Castelletto (29.) für das erste Turniertor der Kameruner verantwortlich war. Mit jeweils einem Punkt sind beide Teams im Gruppenfinale am Freitag zum Siegen verdammt.
Den Kamerunern fehlte Keeper Onana überraschend, Unruhe gab es aber auch bei den Serben: Nach dem Auftakt gegen Brasilien (0:2) war ein Foto einer nationalistischen Fahne in der Kabine aufgetaucht, auf der auch die Umrisse des Kosovo in serbischen Nationalfarben abgebildet waren – die FIFA ermittelt.
Offener Schlagabtausch zwischen Serbien und Kamerun
Davon ließen sich die Serben vor 39.789 Zuschauerinnen und Zuschauern in Al-Wakrah aber zunächst nichts anmerken. Topstürmer Mitrovic hatte früh die Führung auf dem Fuß, traf zunächst nur den Pfosten (11.) und verzog wenig später freistehend (16.). Erst danach begannen sich die Afrikaner zu wehren, der Ex-Mainzer Pierre Kunde scheiterte aus guter Position (19.).
Kamerun kam immer besser ins Spiel - und belohnte sich: Castelletto schob den Ball nach einer Ecke am zweiten Pfosten ein und erzielte damit das erste Turniertor seines Teams. Doch die stark besetzten Serben drehten in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch groß auf: Erst glich Pavlovic nach einem ruhenden Ball aus, dann stellte Milinkovic-Savic aus 18 Metern das Spiel auf den Kopf.
Mitrovic, der kurz vor der Pause das 3:1 auf dem Fuß hatte (45.+3), machte es nach dem Seitenwechsel am Ende einer tollen Kombination besser. Die Afrikaner rannten in der Folge an, der eingewechselte Aboubakar machte das Spiel mit einem traumhaften Lupfer nochmal spannend – und Choupo-Moting setzte der starken Aufholjagd die Krone auf, auch wenn Serbien noch einmal anrannte.