Handball-WeltmeisterschaftDank Mama: Torwart Ebner hat keine Angst vor Italien-Hymne

Torwart Domenico Ebner will mit Italiens Handballern eine WM-Überraschung gegen Deutschland schaffen.

Torwart Domenico Ebner will mit Italiens Handballern eine WM-Überraschung gegen Deutschland schaffen.

Domenico Ebner hütet bei der Handball-WM das Tor von Italien. Dabei lebt der 30-Jährige seit seiner Geburt in Deutschland. Das direkte Duell beider Teams ist ein ganz besonderes für ihn.

Mama sei Dank: Die größte Herausforderung vor dem Anpfiff des WM-Duells mit Deutschlands Handballern treibt Italiens Torwart Domenico Ebner keinen Angstschweiß auf die Stirn. „Als Italiener muss man die Nationalhymne natürlich mitsingen. Die habe ich mit meiner Mutter gelernt. Wenn man das nicht machen würde, wäre das ein wenig wie Hochverrat“, erzählte Ebner vor dem Hauptrundenspiel gegen die DHB-Auswahl heute Abend (18.00 Uhr/ZDF und Sportdeutschland.TV) in Herning.

Was Kinder in Italien schon in der Schule lernen, ist für den 30-Jährigen keine Selbstverständlichkeit. Schließlich wurde Ebner in Freiburg geboren, er hat sein ganzes Leben bisher in Deutschland verbracht. „Mein Italienisch ist noch nicht ganz so gut. Die Grammatik ist schwierig und mir fehlt auch noch ein bisschen der Wortschatz“, sagte Ebner. 

Das Spiel gegen das DHB-Team ist für ihn daher ein ganz besonderes. Schließlich kennt er alle deutschen Spieler aus der Bundesliga, wo er über die Stationen SG BBM Bietigheim und TSV Hannover-Burgdorf seit Sommer 2023 beim SC DHfK Leipzig unter Vertrag steht. 

Zweite WM-Teilnahme für Italien schon jetzt ein Erfolg

Dem favorisierten Olympia-Zweiten würde er mit der Squadra Azzurra daher nur zu gern überraschen. Zumal Italien mit einem Sieg praktisch das Ticket für das Viertelfinale lösen und damit für eine Sensation sorgen würde. Markige Parolen verkniff sich Ebner aber vor dem Showdown. „Es wäre vermessen zu sagen, die Deutschen müssen sich warm anziehen. Wenn man sieht, wie ausgeglichen die deutsche Mannschaft besetzt ist, hat man großen Respekt“, sagte der Schlussmann.

Für die Italiener ist die zweite WM-Teilnahme nach 1997 schon jetzt ein riesiger Erfolg, haben sie mit Siegen gegen Algerien, Tunesien und zuletzt Tschechien in der Heimat doch eine ungeahnte Euphorie ausgelöst. „Italien hat eine neue Sportart entdeckt“, berichtete Ebner von den Reaktionen aus der Heimat, wo die Handballer plötzlich im ungewohnten Rampenlicht stehen. Das freut auch den Torwart-Routinier: „Wenn man diese Mannschaft sieht, geht mir das Herz auf.“ (dpa)