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Der Traum von Gold lebtKeeper Wolff mit Hammer-Leistung: Deutsche Handballer stehen im Olympia-Finale

Der deutsche Torhüter Andreas Wolff jubelt.

Andreas Wolff beim Spiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Spanien am Freitagabend (9. August 2024).

Andi Wolff führt Deutschlands Handballer ins Finale der Olympischen Spiele. Dort geht es gegen einen Bekannten aus der Vorrunde – oder den Weltmeister.

Auf den Hexer war Verlass: Deutschlands Handballer greifen dank ihres überragenden Torhüters Andreas Wolff nach historischem Olympia-Gold. Das deutsche Team besiegte den WM-Dritten Spanien im Halbfinale von Lille mit 25:24 (12:12) und steht erstmals seit 2004 wieder in einem olympischen Finale.

Vor rund 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern bot am Freitag (9. August 2024) allen voran Wolff eine grandiose Vorstellung. Ob mit dem Arm, mit dem Bein auf Kopfhöhe oder mit der Schulter: Mit wahnwitzigen 22 Paraden und einer Quote, die lange Zeit über 50 Prozent lag, trieb der Keeper die spanischen Schützen zur Verzweiflung - und ebnete den Weg ins Finale. Zum besten deutschen Werfer avancierte erneut Viertelfinal-Held Renars Uscins, der seine sechs Treffer allesamt in der zweiten Hälfte erzielte.

Olympia: DHB-Team gewinnt gegen Spanien und zieht ins Finale ein

Im Endspiel am Sonntag (11. August, 13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) kann die junge deutsche Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason nun Geschichte schreiben: Gegen Weltmeister Dänemark oder Slowenien, die sich im zweiten Halbfinale gegenüberstehen, geht es um den ersten gesamtdeutschen Olympiasieg, das erste Gold seit dem legendären DDR-Triumph 1980.

„Alle freuen sich sehr auf dieses Halbfinale gegen Spanien“, hatte Gislason vor der Partie gesagt. Doch wie schon beim Vorrundenerfolg (33:31) gegen die Spanier und auch beim epischen Triumph gegen Frankreich im Viertelfinale (35:34 nach Verlängerung) müsse man „wieder ein Riesenspiel liefern“.

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Die DHB-Auswahl beherzigte die Worte ihres Trainers und legte einen nahezu perfekten Beginn aufs Parkett. Vor allem Wolff, der mit elf Paraden in der ersten Halbzeit sogar Erinnerungen an seine Gala im EM-Finale 2016 (ebenfalls gegen Spanien) weckte. Geschlagene sechs Minuten blieb Deutschland zunächst ohne Gegentreffer, beim Stand von 6:3 (10.) hatte Wolff schon sechs Bälle gehalten.

Selbst vom kurzen spanischen Zwischenhoch (6:6) ließ sich das deutsche Team nicht beeindrucken und schraubte seine Führung dank vier Treffern binnen drei Minuten auf 10:6. Als Wolff beim Stand von 11:7 (23.) einen Siebenmeter hielt und wenig später einen spanischen Wurf sogar fing, hätte die deutsche Mannschaft davon ziehen können.

Dass sie es nicht tat, lag an Problemen im Angriff. Die spanische Defensive war hervorragend eingestellt, agierte äußerst beweglich und ließ auch den bislang besten DHB-Schützen Renars Uscins nicht zur Entfaltung kommen. Weil dahinter Gonzalo Perez de Vargas nun besser ins Spiel kam, kamen die Spanier wieder heran und trafen mit dem Halbzeitpfiff zum Ausgleich.

Der Beginn des zweiten Durchgangs gehörte wieder Deutschland. Zum einen, weil Wolff weiter bärenstark hielt, zum anderen drehte plötzlich Uscins auf.

Mit fünf Treffern innerhalb von gut zwölf Minuten hielt der Linkshänder, der gegen Frankreich 14 (!) Tore erzielt hatte, sein Team auf Kurs (20:18.). Doch Spanien ließ sich nicht abschütteln, ging in der 51. Minute sogar erstmals in Führung - die Schlussphase wurde für die deutsche Mannschaft zum nächsten Nervenkrimi mit erfolgreichem Ende. (dpa/sid)