Zwei weitere Spieler der Handball-Nationalmannschaft sind bei der Europameisterschaft positiv auf Corona getestet worden. Gegen Russland steht das letzte Spiel bei diesem Turnier noch an.
Jetzt schon 15 positive FälleZwei weitere EM-Handballer fliegen im Corona-Krankentransport heim
Die Handball-Europameisterschaft endet für die deutsche Nationalmannschaft, wie sie begonnen hat: mit weiteren Coronafällen. Kaum ein Tag verging bei diesem Turnier, ohne dass ein PCR-Test ein positives Ergebnis gab. Alleine aus dem Spielerkader hat es inzwischen 15 (!) Akteure erwischt. Eine abenteuerlich hohe Zahl.
Für das letzte Hauptrundenspiel gegen Russland (Dienstag, 18 Uhr, ZDF) fallen nun auch noch Patrick Wiencek (THW Kiel) und Simon Ernst (SC DHfK Leipzig) aus. Beide erhielten am Montagmorgen (24. Januar 2022) nach der am Vorabend abgenommenen PCR-Testreihe des europäischen Verbandes EHF positive Befunde und müssen ebenso wie ein weiteres Delegationsmitglied in vollständiger Isolation verbleiben.
Für Wiencek und Ernst sowie die weiteren infizierten Personen sind Krankentransporte organisiert. Diese haben bereits am Sonntagmorgen begonnen. Inzwischen sind Luca Witzke, Lukas Mertens, Sebastian Firnhaber, Christoph Steinert, Till Klimpke und Djibril M’Bengue wieder in ihren Heimatorten eingetroffen. Der Rückflug der deutschen Delegation ist für Mittwoch mit einer Chartermaschine geplant.
Deutsche Handball-Nationalmannschaft fliegt am Mittwoch zurück
„Ich hoffe, dass wir gegen Russland noch einmal 60 Minuten voll durchziehen können. Wir wollen unbedingt mit einem Sieg aus dem Turnier gehen, das wäre sehr wichtig“, hatte Bundestrainer Alfred Gislason (62) nach dem vorzeitigen EM-K.o. durch das 21:25 gegen Schweden gesagt. Mit 2:6 Punkten hat die deutsche Mannschaft in der Hauptrunde keine Chance mehr, das Halbfinale zu erreichen. Auch das Spiel um Platz fünf ist passé.
Und so wird diese EM vor allem als Corona-Wahnsinn in die Turnier-Geschichte eingehen. 15 Spieler wurden in den EM-Tagen positiv getestet, insgesamt waren 28 Akteure bei der Endrunde in Ungarn und der Slowakei dabei – das größte DHB-Aufgebot der Geschichte.
„Wir hätten sicher mehr für die Zukunft aufbauen können, wenn wir die Möglichkeit dazu gehabt hätten. Was wir hier erlebt haben, ist unvergleichlich“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. „Das geht an allen nicht spurlos vorbei, deshalb war der Substanzverlust logisch.“
Auch wenn unter diesen Umständen die sportlichen Ziele nicht realisierbar waren, kann die EM die im Umbruch befindliche DHB-Auswahl voranbringen. „Viele Spieler haben wertvolle Erfahrungen gesammelt. Für uns war es deshalb auf lange Sicht ein wertvolles Turnier, in dem wir viel gelernt haben. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs, wie die reagiert haben und als Mannschaft aufgetreten sind“, sagte Gislason.
Handballer hoffen auf bessere Leistung bei Heim-EM 2024
Kapitän Johannes Golla hofft, dass die Mannschaft schon bei der WM 2023 einen Schritt weiter ist und mehr Spiele gewinnt. „Aber das große Fernziel ist natürlich die Heim-EM 2024.“ (msw)