Für Deutschland geht es bei der Handball-EM 2024 um den Titel im eigenen Land – und eine neue Euphorie, die auch finanzielle Folgen haben könnte. Bislang liegt der Sport bei Gehältern weit hinter dem Fußball zurück.
Gehälter enthülltKein Vergleich zum Fußball: Das verdienen Deutschlands Handball-Nationalspieler
von Béla Csányi (bc)
Mit der Heim-EM 2024 steigt in Deutschland auch das Handball-Fieber schlagartig an. Millionen-Quoten im TV und eine Euphorie-Welle erfassen plötzlich einen Sport, der die meiste Zeit des Jahres wie so viele andere im langen Schatten des Fußballs schlummert.
Deutlich wird das auch beim Blick auf den Liga-Alltag der deutschen Nationalspieler. Selbst die großen Stars verdienen pro Jahr nur einen Bruchteil dessen, was die berühmtesten Fußballer-Kollegen teils im Monat einstreichen. Doch was bedeutet das für die Gehälter der Handball-Nationalspieler in konkreten Zahlen?
Handball-EM: Das verdienen die deutschen Nationalspieler
Obwohl die deutsche Handball-Bundesliga weiterhin zur Weltspitze gehört, werden bekannte Akteure im Ausland zum Teil besser entlohnt. Bekannte Beispiele gibt es vor allem in Osteuropa, wo KC Veszprem aus Ungarn und Industria Kielce aus Polen als besonders zahlungskräftig gelten. Auch der FC Barcelona und Paris Saint-Germain zahlen üppig.
In Kielce ist mit Andreas Wolff (32) auch der einzige Legionär im Team beschäftigt. Der „Sportbuzzer“ führt ihn in einer Auflistung mit 35.000 Euro Brutto als einen der Bestverdiener im deutschen Team. In Polen komme dem Schlussmann zudem ein geringerer Steuersatz als in der Heimat zugute, heißt es zur Einordnung im Gehalts-Ranking. Aufs Jahr gerechnet stehen bei Wolff 420.000 Euro Brutto zu Buche.
Als nationaler Topverdiener gilt dem Bericht zufolge mit Johannes Golla (26) eines der Gesichter des Teams. Bei der SG Flensburg soll der Kreisläufer auf ein Salär von monatlich 40.000 Euro kommen (480.000 Euro jährlich).
Entsprechend verlockend sind auch die Prämien, die der DHB laut „Bild“ erfolgsabhängig ausschütten will. Insgesamt befinden sich 600.000 Euro im Topf, die im Falle des EM-Titels ausgezahlt werden. Der EM-Pokal würde jedem Spieler eine Summe von 30.000 Euro einbringen, für die meisten ist das mehr als ein Monatsgehalt.
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Nach dem deutlichen 27:14-Auftakterfolg gegen die Schweiz am Mittwoch (10. Januar 2024) stehen für Deutschland zwei weitere Vorrundenspiele an. Anschließend warten vier Hauptrundenspiele in Köln – der einzige EM-Standort, an dem noch Tickets für Deutschland-Spiele im Verkauf erhältlich sind.
Die Brutto-Jahresgehälter der deutschen Handballer laut „Sportbuzzer“:
- Johannes Golla (25/SG Flensburg-Handewitt): 480.000 Euro
- Kai Häfner (33 Jahre/TVB Stuttgart): 420.000 Euro
- Andreas Wolff (31/Industria Kielce): 420.000 Euro
- Timo Kastening (28/MT Melsungen): 360.000 Euro
- Juri Knorr (22/Rhein-Neckar Löwen): 336.000 Euro
- Jannik Kohlbacher (27/Rhein-Neckar Löwen): 324.000
- Philipp Weber (30/SC Magdeburg): 300.000 Euro
- Julian Köster (22/VfL Gummersbach): 300.000 Euro
- Sebastian Heymann (25/Frisch Auf Göppingen): 300.000
- Christoph Steinert (32/HC Erlangen): 240.000 Euro
- Lukas Mertens (26/SC Magdeburg): 216.000 Euro
- Rune Dahmke (29/THW Kiel): 216.000 Euro
- David Späth (21/Rhein-Neckar Löwen): 180.000
- Nils Lichtlein (21/Füchse Berlin): 144.000
- Renars Uscins (21/TSV Hannover-Burgdorf): 144.000
- Justus Fischer (20/TSV Hannover-Burgdorf): 144.000
- Martin Hanne (22/TSV Hannover-Burgdorf): 120.000
Routinier Kai Häfner (34) dagegen habe mit seinem Wechsel nach Stuttgart im Sommer Platz eins im Gehalts-Ranking abgegeben. Zuvor soll er bei der MT Melsungen 45.000 Euro pro Monat eingestrichen haben.
Ohnehin zählt der Klub aus Nordhessen zu den finanziell potentesten Klubs der Bundesliga, soll auch ausländischen Stars wie den Letten Dainis Kristopans (33, 35.000 Euro monatlich) fürstlich entlohnen.