Funken-Spalier am BahnhofWüst schaut beim Handball-Training vorbei – Lichtshow kündigt Großes an

Die Handball-Nationalmannschaft ist in Köln angekommen. Hier steigen ab Donnerstag die vier Hauptrunden-Spiele in der Lanxess-Arena. Zur Begrüßung gab es Karnevals-Töne am Hauptbahnhof.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Nun kann das Handball-Wintermärchen in Köln endgültig starten. Das Wetter passte mit dem Schneefall schon einmal wie die Faust aufs Auge. Um 14.39 Uhr traf die Nationalmannschaft am Mittwoch (17. Januar 2024) mit dem ICE 952 am Hauptbahnhof ein.

Wie es nun mal bei Bahnreisen üblich ist, kam das Team mit einer halbstündigen Verspätung an, weil unterwegs von Berlin ins Rheinland erst eine Weiche defekt war, dann Untersuchungen am Zug durchgeführt werden mussten.

Handballer heiß auf Köln: „Stimmung ist immer phänomenal“

Der Empfang war direkt typisch Kölsch: Die Roten Funken begrüßten die Handball-Stars mit karnevalistischen Tönen und einem Spalier. Ein dreifaches „Kölle Alaaf“ schallte durch den Flockenwirbel am Breslauer Platz. Auch Arena-Chef Stefan Löcher war gekommen und filmte das Spektakel begeistert mit.

„Das ist Wahnsinn, das ist Köln. Wir sind mega happy, jetzt hier zu sein“, sagte Rechtsaußen Timo Kastening. „Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. „Wir haben uns gesagt, dass wir jetzt vier Endspiele haben für ein ganz großes Ziel: das Halbfinale zu erreichen. Es ist nichts verloren.“

Die Roten Funken stehen am Breslauer Platz Spalier.

Durch das Spalier der Roten Funken gingen die Nationalspieler nach ihrer Zug-Ankunft zum Mannschaftsbus.

Auf dem Weg zu einem neuen Handball-Triumph im eigenen Land nach dem WM-Sieg 2007 setzt das Team von Bundestrainer Alfred Gislason auf den Faktor Köln. „Das ist das Mekka des Handballs“, sagte Rechtsaußen Timo Kastening. „Wenn ich mir das vorstelle, habe ich schon wieder richtig Bock zu spielen“. Rune Dahmke sah es ähnlich: „Das wird fantastisch. Die Stimmung ist immer phänomenal. Die kann uns mächtig beflügeln.“

In den vier Endspielen der Hauptrunde ist für das DHB-Team weiter alles möglich – erst recht vor knapp 20.000 Fans. „Aus meiner Sicht schlägt Köln nichts. Ich habe so viele schöne Momente in Köln gehabt, die möchte ich weiter ausbauen“, sagte Gislason, der im Deutzer Handball-Tempel seine beiden Champions-League-Titel mit dem THW Kiel feiern konnte.

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Nun wartet zum Auftakt am Donnerstag (20.30 Uhr/ZDF) ausgerechnet das Duell mit seinen isländischen Landsleuten. „Mein Vater, meine Brüder und meine Onkel werden alle auf der Tribüne sitzen. Ich bin sehr gespannt, ob im deutschen Trikot oder im isländischen. Ich würde das diesmal sehr persönlich nehmen“, sagte der Nationaltrainer.

Die deutschen Nationalspieler wärmen sich zum Training auf.

Die Nationalspieler absolvierten am Mittwoch ein erstes Training in der Lanxess-Arena.

Weitere Gegner in der Gruppe sind Österreich (Samstag), Ungarn (Montag) und Kroatien (Mittwoch/alle 20.30 Uhr). Mut macht trotz der Tatsache, dass Deutschland ohne Punkte in die zweite Turnierphase geht, besonders eine Statistik: Noch nie haben die DHB-Männer ein Turnierspiel in der Kölner Arena verloren.

Alfred Gislason (l-r), Bundestrainer, Erik Wudtke, Co-Trainer, und Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst unterhielt sich am Mittwoch in Köln mit Bundestrainer Alfred Gislason und Co-Trainer Erik Wudtke.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat deshalb vor dem Start der EM-Hauptrunde in der Domstadt an das Wintermärchen 2007 erinnert. „Köln steht für Erfolge in der deutschen Sportgeschichte. Hier ist ein Märchen wahr geworden, als die deutsche Mannschaft Weltmeister geworden ist. Ich hoffe, dass es mindestens ein Halbfinale mit deutscher Beteiligung gibt“, sagte sie bei einem Empfang mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Die Lanxess Arena wird mit Licht und Lasern illuminiert.

Die Lanxess-Arena wird seit Mittwoch (17. Januar 2024) mit Licht und Lasern illuminiert.

„Köln steht für eine mitreißende Stimmung, für große Emotionen, für ein Gemeinschaftserlebnis, das man nie vergisst“, sagte Wüst, der selbst früher Handball gespielt hat.

Dass die Lanxess-Arena nun bis zum Finale am 28. Januar im Mittelpunkt der Handballwelt steht, ist nun auch aus der Ferne sichtbar. Abends wird der Bogen der Halle immer imposant angeleuchtet. 200 Lampen werden an den Spieltagen zwischen 17 und 21 Uhr leuchten, am Ende untermalt vom EM-Song von Culcha Candela.