WM-ÜberraschungHandball-Kultboss wird Nationaltrainer bei DHB-Gegner – er behält seinen Bundesliga-Job

Italiens Handballer sorgen für eine WM-Überraschung. Experten trauen der jungen Auswahl viel zu. Nun wird eine deutsche Handball-Größe ihr neuer Trainer.

Der frühere DHB-Vizepräsident Bob Hanning (56) wird neuer Trainer der italienischen Handball-Nationalmannschaft.

Hanning folgt damit auf Riccardo Trillini (59), der den Job seit fast acht Jahren innehatte. Am Freitagabend (31. Januar 2025) wird er am Rande der Handball-WM in Oslo offiziell vorgestellt.

Hanning holt Italien-Profi zu den Füchsen Berlin

„Es war und ist mir immer eine Freude, mitzuhelfen, etwas Großes zu entwickeln. Das weiß jeder von mir und das war in all meinen Funktionen in den vergangenen Jahren der Fall. Jetzt stelle ich mich voller Freude und parallel zu meiner Aufgabe in Deutschland dem neuen Abenteuer Italien“, sagte Hanning in einer Mitteilung der Füchse Berlin.

Beim deutschen Vizemeister ist Hanning aktuell als Geschäftsführer tätig und wird dies auch bleiben. Heute Abend soll der 56-Jährige in Oslo offiziell vorgestellt werden. In Norwegens Hauptstadt findet das Finalwochenende der Handball-WM statt.

Der italienischen Auswahl wird großes Potenzial vorhergesagt. Bei ihrer ersten WM-Teilnahme in 28 Jahren gehörten die „Azzurri“ zu den Überraschungsmannschaften des Turniers und feierten Siege gegen Tunesien, Algerien und Tschechien. In der Hauptrunde unterlag das Team um Bundesliga-Profi Domenico Ebner (30) unter anderem der deutschen Riege. 

Schon im Vorjahr hatte es Hanning, der durch seine ausgefallenen Outfits unter Handball-Fans einen gewissen Kultstatus hat, als reizvoll beschrieben, eine Nationalmannschaft zu betreuen, die nicht zu den ganz großen der Welt gehört.

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Als Nationalcoach war der 56-Jährige bislang nicht tätig, verfügt aber über reichlich Trainererfahrung. Zuletzt hatte der Sportfunktionär den VfL Potsdam von der 3. Liga ins Oberhaus geführt. Vor über 20 Jahren coachte er bereits den HSV Hamburg.

Hannings Tätigkeit dürfte für beide Seiten Vorteile haben, wie bereits ein Spielertransfer am Donnerstag zeigte. Die Berliner verpflichteten den italienischen Leistungsträger Leo Prantner (23). (dpa)