Handball-WM erstes Highlight 2023Deutschland startet gegen Katar – da war doch was...?!

Deutschlands Handball-Trainer Alfred Gislason steht am Spielfeld.

Handball-Bundestrainer Alfred Gislason, hier am 13. Oktober 2022 in Mannheim, bereitet sein Team auf die WM ab 11. Januar 2023 vor.

Das Jahr 2023 startet gleich mit einem Handball-Highlight: Vom 11. bis zum 29. Januar findet die Weltmeisterschaft in Polen und Schweden statt.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist ein bisschen wie eine Wundertüte: Was kommt am Ende raus beim großen Turnier? Bei der Europameisterschaft 2022 wurde Platz sieben erreicht, bei der WM 2021 nur Platz 12.

Kann Deutschland an die großen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen? 2007 gab es den WM-Titel in Köln, 2016 den EM-Titel in Polen und Olympia-Bronze in Rio.

Handball-WM 2023: Deutschland zunächst gegen Katar, Serbien und Algerien

Ab 11. Januar 2023 bietet sich eine neue Chance, Geschichte zu schreiben – dann startet die WM in Polen und Schweden. Bundestrainer Alfred Gislason (63) hat ein klares Ziel zum Start: „Wir wollen unsere Gruppe gewinnen.“

Zunächst trifft die DHB-Auswahl in der Vorrundengruppe E in Kattowitz auf Katar (13. Januar, 18 Uhr, ZDF), Serbien (15. Januar, 18 Uhr, ARD) und Algerien (17. Januar, 18 Uhr, ZDF). Qualifiziert sich Deutschland für die Hauptrunde, geht es in Kattowitz weiter, und zwar gegen die drei qualifizierten Teams aus der Gruppe F (Norwegen, Nordmazedonien, Argentinien und Niederlande).

Bei der WM sind 32 Teams am Start, insgesamt stehen 112 Spiele auf dem Programm. Aus den acht Vorrunden-Vierergruppen erreichen die jeweils drei Besten die Hauptrunde. Dort gibt es vier Sechsergruppen. Die Teams nehmen ihre Punkte, die sie in der Vorrunde gegen ebenfalls qualifizierte Nationen gewonnen haben, mit. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale. Ab hier geht es im K.o.-Modus weiter. Das Finale und das Spiel um Platz drei steigt in Stockholm (29. Januar 2023).

Doch so weit sind wir noch nicht. Zunächst heißt es volle Konzentration gegen Katar – da war doch was...

Vor der Handball-WM in Katar 2015 gab es viel Wirbel um die Zusammenstellung der Nationalmannschaft des Wüstenstaats. Viele Stars wurden eingebürgert: Rafael Capote aus Kuba, Zarko Markovic aus Montenegro oder Torwart Danijel Saric aus Bosnien und Frankreichs Bertrand Roine. Nur vier Spieler des Kaders stammten ursprünglich aus Katar.

Und die „neuen“ katarischen Nationalspieler bekamen pro gewonnenem Spiel angeblich 100.000 Euro. Gegen Deutschland siegte Katar damals im Viertelfinale mit 26:24. Am Ende wurden die Katarer Vize-Weltmeister, verloren im Finale gegen Frankreich (22:25).

Noch heute wird das Team vom Spanier Valero Rivera (69) trainiert. Im Fußball war es den Scheichs nicht möglich, ausländische Stars so einfach zu integrieren. Beim Handball ist die Regel aber lockerer: Ein Spieler darf die Nationalmannschaft wechseln, wenn der letzte Einsatz für sein aktuelles Land bereits drei Jahre zurückliegt und er im neuen Land bereits mindestens zwei Jahre gelebt hat.Nehmen Sie hier an unserer Umfrage zur Handball-WM teil:

In der Folge tat sich Deutschland nie leicht gegen Katar: Bei der WM 2017 in Frankreich verlor Deutschland mit 20:21 im Achtelfinale. Mittlerweile hat Trainer Rivera rund um die internationalen Stars auch ein paar einheimische Handballer in die Mannschaft integriert.

In Asien dominiert sein Team, wurde fünfmal in Folge Asienmeister. Gislason weiß, was auf seine Auswahl gleich zum Turnierstart zukommt. Doch er vertraut auf seine Spieler: „Es ist schön zu sehen, wie alle brennen. Sie werden alles für Deutschland geben.“

Mit Torwart Andreas Wolff, Rune Dahmke, Simon Ernst, Kai Häfner und Jannik Kohlbacher berief der 63 Jahre alte Isländer fünf Europameister von 2016 in den 18-köpfigen Kader für die WM. Angeführt wird das Aufgebot von Kapitän Johannes Golla. Ältester und erfahrenster Akteur ist Patrick Groetzki. Der 33 Jahre alte Rechtsaußen von den Rhein-Neckar Löwen bestritt bislang 156 Länderspiele.

Auch Wolff, Häfner und Paul Drux bringen die Erfahrung von mehr als 100 Einsätzen im DHB-Trikot mit. „Das ist ein Anker, den wir gut gebrauchen können“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer und fügte hinzu: „Dieses Aufgebot spiegelt viele Eigenschaften wider: Erfahrung, Potenzial und im Wesentlichen auch eine gewisse Kontinuität, die für Erfolg unabdingbar ist.“

Vor Handball-WM 2023: Deutschland testet Island

Ab dem 2. Januar wird er die Mannschaft in Hannover auf die WM vorbereiten. Nach den letzten Test-Länderspielen gegen Island am 7. Januar in Bremen und 8. Januar in Hannover geht es noch einmal für drei Tage ins Trainingslager nach Barsinghausen.

Am 12. Januar fliegt der DHB-Tross dann nach Kattowitz, wo die deutsche Mannschaft ihre Spiele in der Vor- und Hauptrunde austrägt. „Wir brauchen uns vor keiner Mannschaft zu verstecken“, sagte Gislason optimistisch: „Wir sind nicht weit weg von der Spitze und wollen die Lücke schließen.“ (ubo, dpa)