Handball-Krimi gegen PortugalWut-Auftritt von Wolff: Torhüter pfeffert Auszeichnung weg

Deutschland ist am Mittwoch im Viertelfinale der Handball-WM gegen Portugal ausgeschieden. Nach der Partie konnte Torhüter Andreas Wolff seine Emotionen nicht zurückhalten.

von Sebastian Bucco  (buc)

Was für ein bitteres Ende am Mittwochabend (29. Januar 2025) bei der Viertelfinal-Niederlage nach Verlängerung gegen Portugal (30:31). Der große Traum vom WM-Titel ist für die Deutsche Handball-Nationalmannschaft bereits nach dem ersten K.o.-Spiel geplatzt.

Einer der wenigen Lichtblicke beim schwachen Auftritt gegen die Iberer war Torhüter Andreas Wolff (33). Er war mit einer Paradenquote von 42 Prozent DER entscheidende Faktor, dass die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason (65) sich nach einem schwachen Start noch einmal zurück in die Partie kämpfte.

Nach WM-Aus: Torhüter Wolff als bester Spieler ausgezeichnet

Dementsprechend zeichnete der Weltverband IHF den Keeper als „Player of the Match“ aus. Darauf hatte der 33-Jährige aber nur wenige Momente nach der dramatischen Niederlage in der Verlängerung überhaupt keinen Bock.

Zunächst war Wolff am Boden zerstört – saß am Pfosten und starrte mit leerem Blick in die Halle in Oslo. Dann näherte sich ein Mitglied des deutschen Teams und überbrachte die Nachricht der Auszeichnung. Der Keeper brüllte seinen Frust lauthals raus, ging dann jedoch zum obligatorischen Foto mit der Auszeichnung.

Trotz Tränen in den Augen posierte Wolff professionell mit dem Schild mit der Aufschrift „Player of the Match“ für die Kamera. Danach ging es zum Abklatschen mit den enttäuschten Mitspielern. Die Auszeichnung pfefferte der 33-Jährige anschließend frustriert über den Hallenboden. Später saß Wolff dann resigniert in einer Stuhlreihe in der Halle, einige Plätze weiter lehnte das Schild alleine auf einem weiteren Stuhl.

Wolffs Wut war verständlich, schließlich hatte sich das DHB-Team bei der WM deutlich mehr vorgenommen – mindestens das Halbfinale wollte man gemeinsam erreichen. Dort stehen jetzt jedoch die Portugiesen und treffen schon am Freitag (31. Januar) auf Titelfavorit Dänemark.

Andreas Wolff sitzt traurig in der Halle in Oslo, einige Plätze weiter ist seine Auszeichnung zum Spieler des Spiels drapiert.

Andreas Wolff sitzt traurig in der Halle in Oslo, einige Plätze weiter ist seine Auszeichnung zum Spieler des Spiels drapiert.

Während Wolff von der ersten Minute an in Hochform agierte, etliche Glanzparaden zeigte und als einziger Nationalspieler Lobeshymnen der kritischen ARD-Experten einheimste, brachten die Kollegen weiter vorne den Routinier in seinem 180. Länderspiel regelrecht zur Verzweiflung.

Beim letzten Portugal-Angriff brach dann im Rückraum die Deckung auf, gegen den freien Wurf hatte der bemitleidenswerte Keeper diesmal keine Chance. Schon da tobte Wolff parallel zur Schlusssirene, nach kurzer Beruhigung folgte dann der nächste Ausbruch.