Der SC Magdeburg mausert sich in der Handball-Bundesliga immer mehr zum Titelfavoriten Nummer eins: Auch im Top-Spiel beim THW Kiel feierte das Team von Coach Bennet Wiegert einen Sieg.
SCM jetzt Top-Favorit auf den TitelMagdeburg stürmt auch Handball-Hochburg Kiel
Kiel. Der SC Magdeburg hat auch die Festung Kiel gestürmt und meldet ernsthafte Ansprüche auf die deutsche Handball-Meisterschaft an! Der Klub-Weltmeister siegte am Sonntag (24. Oktober 2021) beim Rekordchampion in einem hart umkämpften Spitzenspiel mit 29:27 (16:15) – und hat den wohl größten Rivalen damit auf vier Punkte distanziert.
„Das ist einfach schön“, sagte Magdeburgs starker Torhüter Jannick Green (33) bei Sky: „Wir haben einen großen Glauben, so kann es gern weitergehen.“ THW-Kapitän Domagoj Duvnjak (33) erklärte derweil schmallippig: „Wir suchen keine Ausreden. Das Leben geht weiter, wir haben noch viele Spiele vor uns.“
Handball-Bundesliga: SC Magdeburg triumphiert beim THW Kiel
Magdeburg, das in der Vorwoche bereits Vizemeister SG Flensburg-Handewitt klar geschlagen hatte, steht nun bei 16:0 Punkten. Kiel blieb im dritten Ligaspiel in Folge ohne Sieg und ist nach der ersten Saisonniederlage mit 12:4 Punkten Tabellendritter der Handball-Bundesliga.
„Wir haben dieses Jahr die Chance, um was mitzuspielen, und die wollen wir nutzen“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert (39) vor dem Anwurf: „Für Spiele wie diese sind wir geboren worden. Volle Ostseehalle, ganz Deutschland schaut drauf – dafür ist immer genug im Tank.“
Kurz vor Spielbeginn bebte die stimmungsvolle Arena zum ersten Mal: Der THW gab die Vertragsverlängerungen mit Duvnjak und Torjäger Niclas Ekberg (32), am Sonntag bester Kieler Werfer mit sechs Toren, bis 2024 bekannt.
SC Magdeburg beißt sich beim THW Kiel ins Spiel
Die Mannschaft nahm den Schwung von den mit 9300 Zuschauenden gefüllten Rängen mit, nach gut sechs Minuten führte der THW auch ohne die an Corona erkrankten Rückraumriesen Sander Sagosen und Steffen Weinhold mit 5:2.
„Wir brauchen die gleiche Intensität wie die“, appellierte Wiegert in seiner ersten Auszeit nach nur elf Minuten. Die Worte des Coaches fruchteten. Magdeburg ging nun deutlich resoluter zur Sache, Kiel schloss ein paar Mal überhastet ab, die Gäste kamen zu einfachen Toren – so stand es 8:10 nach 16 Minuten.
Beide Teams begegneten sich in dem temporeichen Spiel in der Folge auf Augenhöhe. Kiel ging mehr ins Risiko, immer wieder räumte Niklas Landin bei Ballbesitz seinen Kasten, Fehlwürfe der Hausherren wurden von den Magdeburgern eiskalt bestraft.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel noch ruppiger, die Zeitstrafen auf beiden Seiten häuften sich. Magdeburg wirkte entschlossener und schaffte in der 47. Minuten seine erste Drei-Tore-Führung der Partie. Kiel schaffte die Wende nicht mehr. Magdeburgs bester Schütze Omar Ingi Magnusson (24 – sechs Tore) markierte per Siebenmeter den Endstand. (sid)