Karriere-Aus für „Thumbtack Jack“Deutscher Wrestler bricht sich im Ring die Wirbelsäule

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Der deutsche Wrestler Thumbtack Jack brach sich bei einem Ringunfall die Wirbelsäule.
Oberhausen – Schock für die Fans der deutschen Showkampf-Organisation „Westside Xtreme Wrestling“ (WXW): Bei einer Show in dem Oberhausener Club „Saint“ erlitt ein Kämpfer bei einem schlimmen Ringunfall einen Wirbelsäulenbruch.
Der deutsche Ringer „Thumbtack Jack“ krachte bei einer missglückten Aktion ungeschützt mit der Schädeldecke auf den Ringboden. Unfassbar: Der 25-jährige Münchener setzte den Kampf noch etwa 20 Minuten fort!
Nach dem Fight wurde der Wrestler, der auch in kleineren US-Ligen für besonders brutale und bluttriefende Kämpfe (sogenannte „Deathmatches“) bekannt war, direkt in die Klinik gefahren. Dort die Diagnose: Bruch in der sogenannten Brustwirbelsäule. Karriere-Aus.
Reißzwecken-Jack selber äußerte sich inzwischen auch im Internet zu dem Vorfall: „Ich habe sofort eine total eigenartige Art Schmerz gefühlt - am besten lässt sich das beschreiben als Schockwelle, die von meinem Hals abwärts durch meine Wirbelsäule schoss.“
Der Wrestler vermutet, dass der Wirbel, der sich zwischen Hals-Ende und Lenden-Anfang des Rückgrats befindet, nach dem schrecklichen Kopfsturz zunächst nur angebrochen war. Aber Jack kämpfte weiter. Und steckte weitere Aktionen ein, die seinen Nacken und Rücken beanspruchten - so dass sich die Verletzung wohl verschlimmerte.
Jack: „In den letzte Minuten des Matches wurde mein gesamter Oberkörper bei einem Brainbuster von MASADA komplett zusammengestaucht - wie ein Akkordeon. Falls der Brustwirbel bis zu diesem Zeitpunkt "nur" angebrochen gewesen sein sollte, dann war er spätestens nach dieser Aktion komplett gebrochen.“
Er nimmt seinen Gegner, der ihn unglücklich aufkommen ließ, in Schutz: „Ich habe ihm vergewissert dass niemand daran Schuld hat. Es war ein dummer Unfall. Dass diese Gefahr zum alltäglichen Brot eines jeden Wrestlers gehört, wissen alle, die in den Ring steigen.“
Im gleichen Statement verkündete der 25-Jährige auch das Ende seiner aktiven Ringer-Karriere: „Mein Körper ist komplett im Eimer, beide Knie dank Kreuzbandrissen kaputt, das Schlüsselbein seit sechs Jahren gebrochen, zahlreiche Gehirnerschütterungen, durch die ich manchmal wie aus dem Nichts Aussetzer habe oder plötzlich anfange zu stottern...“
„Thumbtack Jack“ machte sich in den letzten Jahren einen Namen in der internationalen Independent-Wrestling-Szene. Er bestritt etliche Matches, die unter dem Motto „Ultra Violent“ stattfanden. Dort sind die Kämpfe zwar weiterhin abgesprochen und die Kontrahenten arbeiten miteinander - aber die einzelnen Manöver zielen direkt darauf ab, den Gegner zu verletzen. In derartigen Kämpfen werden auch Hilfsmittel wie Reißzwecken (englisch: „Thumbtacks“), Spritzen oder gläserne Leuchtstoffröhren eingesetzt, um einander blutig zu prügeln.
In großen Mainstream-Ligen wie dem Marktführer WWE sind derart brutale Kämpfe nicht gestattet und auch Aktionen gegen den Kopf werden inzwischen ungerne gesehen. Etliche Wrestler leiden an den Spätfolgen von zu vielen Gehirnerschütterungen, sind medikamentabhängig.