Drama um PS-SternchenSophia Flörsch schreibt Motorsport-Geschichte – und wird disqualifiziert

Die Deutsche Sophia Flörsch im Fahrerlager.

Sophia Flörsch, hier am 24. Juli 2021, wähnte sich nach dem Österreich-Rennen der Formel 3 für wenige Stunden in den Motorsport-Geschichtsbüchern.

Erst der historische Jubel, dann die Hiobsbotschaft: Trotz eines starken Rennens mit dem Sprung auf Rang neun hat Motorsport-Hoffnung Sophia Flörsch in der Formel 3 am Ende nichts Zählbares eingefahren.

Achterbahnfahrt der Gefühle für Motorsport-Talent Sophia Flörsch (22). In Spielberg durfte das deutsche PS-Sternchen zunächst über ihre historische Premiere jubeln, kassierte Stunden später aber den bitteren Tiefschlag: Disqualifikation!

In der Nachwuchs-Rennserie Formel 3 gab es nach der ersten Fahrt in die Punkteränge doch noch den Ausschluss aus dem Schluss-Tableau. Die 22-Münchnerin hatte im Rennen am Sonntag (2. Juli 2023) ursprünglich den neunten Rang belegt.

Leere Hände in Spielberg für Sophia Flörsch

Stunden nach der Zieldurchfahrt war Flörsch in den Renn-Ergebnissen dann aber nicht mehr zu finden. Die Endplatten am Frontflügel ihres PHM-Boliden entsprachen nicht den Vorschriften, das wurde im Rahmen einer routinemäßigen Inspektion festgestellt. Es war eine Millimeter-Entscheidung, und sie kostete die 22-jährige Münchnerin ihr historisches Resultat, Flörsch wurde aus der Wertung genommen.

Bei ihrer turbulenten Aufholjagd auf der Strecke, die später beim Sieg von Max Verstappen (25) in der Formel 1 fest in Oranje-Hand war, ging Flörsch als 21. ins Rennen und konnte sich auf dem Red-Bull-Ring bei ihrem besten Saisonrennen deutlich nach vorn arbeiten. Flörsch wird vom Formel-1-Team Alpine gefördert. Sie ist die einzige Frau, die seit der Umbenennung der GP3 in FIA Formel 3 in der Serie gestartet ist.

In Österreich hätte sie mit ihrem Renn-Ergebnis als erste Frau in der Rennserie überhaupt Punkte eingefahren und damit Motorsport-Geschichte geschrieben. „Ich bin super happy“, hatte sie anschließend in einem Video auf ihrem Instagram-Account gejubelt. Die bittere Botschaft erreicht sie erst viel, viel später.

Am Samstag im Sprint hatte sich die Fahrerin vom Team PHM gegen die ausschließlich männliche Konkurrenz auf nasser Strecke noch mit dem 19. Platz begnügen müssen, der Coup am Folgetag bleibt jetzt unbelohnt. Die Chance auf eine Revanche hat Flörsch schon kommende Woche beim nächsten Renn-Wochenende in Silverstone. (dpa/sid/bc)