Das strenge Fluchverbot der FIA sorgt nicht nur in der Formel 1 für Diskussionen. Nun wehren sich die WRC-Piloten um Rekordweltmeister Sébastien Ogier.
Darf nicht mehr fluchenEhemann von Andrea Kaiser schlägt mit Kollegen Alarm: „Inakzeptables Ausmaß“
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Sébastien Ogier und seine Ehefrau Andrea Kaiser am 16. Dezember 2021 bei einer FIA-Gala. Der Franzose wehrt sich mit weiteren Rallye-Fahrern gegen das strikte Fliuchverbot der FIA.
Unruhe in der Rallye-WM: Die WRC-Piloten haben in einem Statement Präsident Mohammed bin Sulayem (63) und Automobil-Weltverband FIA heftig kritisiert.
Zuletzt sei „eine besorgniserregende Verschärfung der Sanktionen zu beobachten, die wegen geringfügiger, vereinzelter und unbeabsichtigter sprachlicher Verfehlungen verhängt werden“. Dies habe ein „inakzeptables Ausmaß“ erreicht, hieß es in einem Statement der World Rallye Drivers Alliance (WoRDA).
10.000 Euro Strafe für das F-Wort
Die Fahrer fordern eine „dringende Lösung“. Auslöser für die Diskussionen war eine Strafe gegen Hyundais Adrien Fourmaux (29). Auch in der Formel 1 hatte es eine Debatte um die strengen Fluch-Regeln der FIA gegeben.
Bei der Rallye Schweden Mitte Februar hatte der Franzose Fourmaux in einem Fernseh-Interview geflucht. Er bekam für den Satz „We fu*** up yesterday“ eine Geldstrafe von 10.000 Euro aufgebrummt. Bei einem weiteren Verstoß könnte diese sogar um weitere 20.000 Euro ansteigen. Für die Fahrer ein Unding, da die Strafe nicht im Verhältnis zum Einkommen stehen würde.
Außerdem könne Umgangssprache „nicht mit einer echten Beleidigung oder einem Akt der Aggression gleichgesetzt und beurteilt werden“. Zudem seien sich nicht-englische Muttersprachler der Wirkung ihrer Worte nach einer harten Rallye-Etappe nicht immer bewusst.
Es sei „unrealistisch, Sekunden nach einem extremen Adrenalinschub eine perfekte und systematische Kontrolle der Emotionen zu erwarten“, teilte die WoRDA mit.
Die Allianz der Piloten um Rekordchampion Sébastien Ogier (41) und Co. fordert zudem „eine direkte Kommunikation“ mit bin Sulayem, um mehr Klarheit und Transparenz zu schaffen. Ogier, der mit der deutschen TV-Moderatorin Andrea Kaiser (43) verheiratet ist, teilte das Statement auf seinem Instagram-Profil. Von seinen Followern bekam der Franzose dafür viel Zuspruch.
Schon im vergangenen Jahr hatte bin Sulayem mit den Formel-1-Fahrern und ihrer Gewerkschaft GPDA zu kämpfen, weil Weltmeister Max Verstappen (27) zu gemeinnütziger Arbeit beim Großen Preis von Singapur verurteilt worden war. Der Niederländer hatte sich in einer PK einen verbalen Fauxpas geleistet. (are/sid)