Desaströser Saisonstart mit Folgen?Formel-1-Star auf der Kippe – sofortiger Rauswurf droht

Liam Lawson mit seiner Freundin Hannah St. John.

Liam Lawson ist frustriert, auch seine Freundin Hannah St. John wirkt nicht gerade glücklich. Das Foto entstand nach dem Qualifying in Abu Dhabi am 7. Dezember 2024.

Die Formel-1-Saison ist gerade gestartet, doch ein hoffnungsvolles Talent hat einen unfassbaren Fehlstart in die Saison hingelegt. Sein Team scheint schon jetzt die Geduld zu verlieren.

von Denis Canalp  (can)

Die Formel 1 macht nach dem Saisonstart in Australien an diesem Wochenende Station in China. 

Einen Grand Prix, zwei Qualifyings und ein Sprintrennen haben die Fahrer in der „Königsklasse des Motorsports“ bislang erst absolviert – für Prognosen, wer sich in dieser Saison die Fahrer-WM sichert, ist es definitiv noch zu früh. Und doch gibt es erste Tendenzen zur Bewertung der Leistungen der Piloten.

Wie lange hat Red Bull noch Geduld?

Aus deutscher Sicht überrascht Nico Hülkenberg (37) positiv. Nach Platz sieben in Australien, landete er im China-Qualifying auf Platz zwölf – mehr als achtbare Ergebnisse im technisch unterlegenen Sauber. 

An der Spitze des Klassements deutet sich ein Vierkampf um den Titel an: Australien-Sieger Lando Norris (25, McLaren), Serien-Sieger Max Verstappen (27, Red Bull), George Russell (27, Mercedes) und Oscar Piastri (23, McLaren) scheinen dem Rest des Feldes zu enteilen.

Die größte Enttäuschung der noch jungen Saison ist ganz klar Liam Lawson (23). Der Teamkollege von Max Verstappen fährt den eigenen Ansprüchen und der Musik ordentlich hinterher. Der Rookie, der das Cockpit des Mexikaners Sergio Pérez (35) übernahm, weil dieser mit Verstappen nicht mithalten konnte. Mit 152 Punkten landete Pérez im Red Bull in der vergangenen Saison in der Fahrerwertung aber immerhin auf Platz acht – zwischen den Ex-Weltmeistern Lewis Hamilton (40) und Fernando Alonso (43). 

Eine Bilanz, von der Lawson aktuell nur träumen kann. Seine Horrorbilanz zum Start: Platz 18 im Qualifying in Australien, ein unnötiger, selbst verschuldeter Unfall im Rennen, der letzte Platz im Sprint-Qualifying in China, der 14. Platz im Sprint und der 20. und damit letzte Rang im Qualifying zum Grand Prix. Lawson, der mit viel Vorschusslorbeeren gestartet war, hat binnen einer Woche schon mächtig Kredit verspielt.

Dementsprechend frustriert ist der junge Neuseeländer auch: „Es ist sehr, sehr hart. Ich muss noch eine ganze Menge Dinge selbst sortieren. Es ist einfach frustrierend. Ich weiß wirklich nicht, wie ich es anders sagen soll, es ist einfach nicht gut genug. Leider fehlt mir die Zeit, aber so ist es nun mal“, sagte er nach der jüngsten Enttäuschung in der China-Quali.

Lawson, der in der vergangenen Saison dem zweimaligen WM-Dritten Daniel Ricciardo (35) im zweiten Red Bull Team, den Racing Bulls, den Rang ablief und ihn schließlich ersetzte, ist bereits vor dem zweiten Rennen der Saison mächtig angezählt. Nicht auszuschließen, dass Red Bull ihm schon bald das Vertrauen entzieht. Zumindest sollte er den Worten von Motorsportchef Helmut Marko (81) aufmerksam Beachtung schenken.

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Denn das, was der Red-Bull-Boss im Sky-Interview sagte, sollte bei Lawson sämtliche Alarmglocken schrillen lassen: „Es ist nicht das, was wir uns erwartet haben. Wir werden das in Ruhe analysieren. Wir sind gut aufgestellt, haben dahinter einige Fahrer, die sich empfehlen.“

Das klingt nicht nach einem großen Vertrauensvorschuss. Auf die Nachfrage, ob ein Wechsel während der Saison ausgeschlossen sei, antwortete Marko vielsagend: „Formel 1 ist Leistungssport.“

Auch die Aussagen des früheren Weltmeisters Jacques Villeneuve (53) bei „F1TV“ machen Lawson wenig Mut: „Im Moment ist es schlechter als mit Pérez. Red Bull ist nicht das Team, um ein schlechtes Wochenende zu haben. Helmut Marko setzt seine Fahrer massiv unter Druck. Er erwartet mentale Stärke, und wenn du dem nicht gewachsen bist, sortiert er dich aus.“

Dementsprechend gibt es in der Boxengasse schon die ersten Gerüchte, wer Lawson bei Red Bull ersetzen könnte. Ein Name, der dabei auffallend oft fällt: Yuki Tsunoda (24). Der Japaner fährt aktuell bei den Racing Bulls, passt also perfekt in Markos Anforderungsprofil.