Am Sonntag raste Carlos Sainz in Abu Dhabi im Ferrari auf Rang zwei, einen Tag später folgte schon der Tapetenwechsel in der Formel 1 und der Spanier wurde als „Falschfahrer“ gesichtet.
Formel 1Einen Tag nach Saison-Finale: Star-Pilot als „Falschfahrer“ erwischt
von Béla Csányi (bc)
Erwischt! Am Sonntag (8. Dezember 2024) ging die Ferrari-Zeit von Carlos Sainz (30) auf der Rennstrecke zu Ende, mit einem zweiten Platz beim letzten Saison-Rennen der Formel 1 in Abu Dhabi feierte der Spanier einen würdigen Scuderia-Abschied.
Vertraglich ist er noch bis Jahresende an Ferrari gebunden, ehe Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton (39) das Cockpit an der Seite von Charles Leclerc übernimmt. Sainz zieht es zur neuen Saison zu Williams. Eine Zusammenkunft, die ganz offensichtlich keinen Aufschub duldet. Und so wurde der WM-Fünfte am Montag als „Falschfahrer“ im verkehrten Rennwagen erwischt.
Carlos Sainz bringt Antritts-Geschenk zu Williams mit
Obwohl offiziell noch Ferrari-Pilot, stieg Sainz zu Wochenbeginn ein erstes Mal in sein künftiges Gefährt, peitschte den Williams dabei 200 Kilometer lang über den Yas Marina Circuit. Kameras der nach dem Rennen noch immer anwesenden TV-Sender, etwa das britische Sky Sports, bekamen die Jungfernfahrt am Montag teils vor die Linse.
Nur durch die ausdrückliche Erlaubnis von Ferrari war das Manöver am Montag möglich. Die spanische Sport-Tageszeitung „AS“ berichtete unter Berufung auf Insider-Informationen, dass „Eindrücke und Zeiten gut gewesen“ seien.
Die Bindung an den bisherigen Arbeitgeber bis zum 31. Dezember erklärte allerdings auch, warum weder Williams noch Sainz auf ihren Kanälen bei Social Media Eindrücke vom ersten gemeinsamen Tag teilten. Eine Neuerung wurde dann allerdings doch offiziell.
Mit Sainz wechselt auch die spanische Bank Santander das Team. Bislang auf die Nase der „Roten Göttin“ lackiert, wird der Sponsoren-Aufdruck künftig den Williams verzieren, wie das Team am Montag mitteilte.
In der Formel 1 gehört es schon länger zur durchaus üblichen Praxis, dass nationale Sponsoren ihr Engagement von den entsprechenden Fahrern im Team abhängig machen. Santander setzt in der Heimat trotz des Abstiegs von Ferrari zu Williams weiter auf Sainz als Werbe-Zugpferd, kehrt der Scuderia somit den Rücken.
Der Sainz-Auftritt am Montag war übrigens kein Teil der für Dienstag angesetzten After-Season-Tests, bei denen auch andere Fahrer erstmals für ihre neuen Rennställe hinter dem Lenkrad sitzen werden. Stattdessen nutzte Williams den Tag für einen sogenannten Filming Day.
Die Ausfahrt auf die Rennstrecke für Promo-Aufnahmen steht jedem Team zweimal pro Saison zu, bis zu 200 Kilometer dürfen bei den Terminen jeweils abgespult werden. Weil die Fahrten allerdings nur außerhalb der Grand-Prix-Zeiten stattfinden dürfen, entschied sich Williams für die Lösung mit Sainz nur einen Tag nach dem Saison-Finale.