Formel 1Hier ging’s um 20 Zentimeter: Alonso und Perez lachen über ihr geiles Fotofinish

Fernando Alonso und Sergio Perez fahren beim Rennen der Formel 1 in Brasilien Rad an Rad ins Ziel.

Fernando Alonso und Sergio Perez duellierten sich beim Rennen der Formel 1 in Brasilien bis zum letzten Meter.

Heißes Rad-an-Rad-Duell auf der Zielgeraden von Brasilien: Der Kampf um Platz drei zwischen Fernando Alonso und Sergio Perez sorgte für ein Herzschlagfinale in Interlagos.

von Oliver Reuter  (reu)

Im Schatten von Seriensieger Max Verstappen (26) gab es beim Brasilien-GP das geilste Fotofinish der jüngeren Formel-1-Geschichte.

Altmeister Fernando Alonso (42) überholte Sergio Perez (33) in der letzten Runde und hatte nach fast zwei Stunden Fahrzeit winzige 0,053 Sekunden Vorsprung. Das Zielfoto bewies: Hier ging’s um 20 Zentimeter!

Formel 1: Heißes Duell bis zur Zielflagge

Es war über 20 Runden lang ein erbitterter Kampf um Platz drei hinter Verstappen und Lando Norris (23, McLaren). Der nur von Platz neun gestartete Mexikaner hatte Alonso in seinem schnelleren Red Bull erst in der vorletzten Runde überholt.

Der Spanier versuchte mit DRS noch einmal in Kurve 4 zu kontern, doch Perez blieb vorn. „Ich dachte, das war’s, aber dann hatte ich eine weitere Chance“, berichtete Alonso. „Er hat sich in Kurve eins etwas verbremst und ich dachte mir, alles klar, in Kurve vier hole ich ihn mir zurück.“ In der letzten Runde zog Alonso vorbei und behielt auf dem Zielstrich hauchdünn die Nase vorn.

Für Aston-Martin-Teamchef Mike Krack (51) war es „das Überholmanöver des Jahres“: „Das zeigt, welch großartiger Fahrer er immer war und immer noch ist.“ Und sogar der unterlegene Perez konnte hinterher drüber lachen: „Es war wirklich eng um das Podium. Gratulation an Alonso, es war ein toller Kampf und faires Racing.“

Er griff sich den Spanier bei dessen Interview und gratulierte. Alonso grinsend: „Ich habe ihm gesagt, dass er mich nicht mehr unter solchen Stress setzen soll, ich bin keine 20 Jahre mehr.“

Formel 1: Brasilien-Enttäuschung für Mercedes und Ferrari

Ganz alt sahen im Vergleich zum spannenden Kampf zwischen Bulle und Bond-Auto die Mercedes und Ferrari aus. Der mit Sieghoffnungen angereiste Lewis Hamilton (38) wurde nur Achter, Vorjahressieger George Russell (25) musste seinen Benz wegen eines Problems mit der Öl-Temperatur abstellen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff (51) schimpfte: „Das war unterirdisch. Es war für mich persönlich das schlimmste Wochenende seit 13 Jahren.“

Noch schlimmer lief's für Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (25), der wegen eines Lenkradproblems schon in der Einführungsrunde crashte: „Als ich das Lenkrad verloren habe, bin ich einfach nur geradeaus gefahren.“ Kollege Carlos Sainz (29) wurde hinter Alonso-Adjutant Lance Stroll (24) nur Sechster.

Und Dominator Verstappen? Der kann schon in Las Vegas (19. November) mit seinem 53. Grand-Prix-Sieg mit Sebastian Vettel (36) gleichziehen.