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Red Bull vor der ZerreißprobeHorner-Affäre spaltet das Team – Wolff jagt Verstappen

Max Verstappen gemeinsam mit Toto Wolff im Jar 2014.

Könnte F1-Weltmeister Max Verstappen, hier am 22. November 2014 gemeinsam mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff, schon bald das Cockpit von Lewis Hamilton bei den Silberpfeilen übernehmen?

Die Geschehnisse rund um Red-Bull-Chef Christian Horner beschäftigen weiter die Formel 1. Könnte es Weltmeister Verstappen deswegen sogar zu Mercedes ziehen?

von Oliver Reuter  (reu)

Red Bull vor der Zerreißprobe. Auch der Doppelsieg von Max Verstappen (26) und Sergio Perez (34) beim WM-Auftakt in Bahrain konnte die Risse im Weltmeister-Team nicht kitten. Im Gegenteil: Vater Jos Verstappen (51) forderte den Rauswurf des in die Intimfoto-Affäre verstrickten Teamchefs Christian Horner (50).

Sollte der Brite nicht vor dem 2. WM-Lauf in Jeddah (Samstag, 9. März 2024, 18 Uhr, Sky) gehen, drohe das Team zu explodieren. Einer freut sich diebisch: Mercedes-Teamchef Toto Wolff (52). Der Horner-Erzfeind will Verstappen als Nachfolger für Lewis Hamilton (39).

F1: Verstappen-Wechsel zu Mercedes nicht ausgeschlossen

Verstappen im Silberpfeil, diese Vorstellung schien nach den Scharmützeln in der Saison 2021 um den Silverstone-Crash mit Hamilton und dem Titel-Klau im Finale von Abu Dhabi undenkbar.

Damals schimpfte Papa Jos über Wolff: „Toto braucht uns nie wieder anzurufen.“ Doch inzwischen haben sich die beiden Alphatiere wieder vertragen. In Bahrain sah man sie im vertrauten Gespräch. Ging es dabei schon um die mögliche Zukunft bei Mercedes?

„Ich kenne Jos seit 25 Jahren – mit Höhen und Tiefen“, sagte Wolff lächelnd. „Ich habe ihm zu der Leistung seines Sohnes gratuliert. Das muss man neidlos anerkennen.“ Und auf Nachfrage, ob Max zu Mercedes wechseln könnte, sagte er verschmitzt: „Alles ist möglich.“ Das scheint auch für Horners Zukunft zu gelten.

Bericht: Pressemitteilung über Horners Entlassung war schon fertig

Laut dem Magazin „BusinessF1“ wollte Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (48) den Teamchef schon nach Bekanntwerden des „grenzüberschreitenden Verhaltens“ gegenüber einer Mitarbeiterin entlassen. Angeblich sei die Pressemitteilung schon vorbereitet gewesen.

Doch dann habe Horner den thailändischen Mehrheitsaktionär Chalerm Yoovidhya (73) um eine externe Untersuchung gebeten, deren „Freispruch“ Mintzlaff und Co. überrascht habe. Trotzdem hält Yoovidhya (noch) seine schützende Hand über Horner.

Mit nur 49 Prozent Stimmanteile ist die österreichische Seite mit Erbe Mark Mateschitz (31) und Sportchef Dr. Helmut Marko (80) machtlos. Für Sky-Experte Ralf Schumacher (48) bleibt Horner aber nicht unantastbar: „Das ist noch eine Zerreißprobe, das Thema ist noch nicht vorbei. Bis das alles geklärt ist und sich alle entschuldigen oder einer gehen wird, ist es nicht vorbei. Der Schaden an der Marke ist schon jetzt gigantisch.“

Deshalb bereiten Dr. Marko die Nachfragen zur Horner-Affäre fast Schmerzen: „Es war nicht angenehm, aber wir haben uns auf das Sportliche konzentriert und das ist Gott sei Dank optimal aufgegangen.“ Auf die Frage, ob Red Bull daran zerbrechen könnte, sagte er: „Wir haben gesehen, wie das Team eine unglaubliche Leistung zeigt. Die Strategie, die Boxenstopps – alles hat geklappt. Wir gehen davon aus, dass unsere Stärke und Zusammenhalt erhalten bleiben.“

Für ihn wäre es ein Horror, wenn sein Ziehsohn Verstappen ausgerechnet zu Erzfeind Wolff fliehen würde. Für Schumi II aber denkbar: „Ich würde nicht nein sagen. Es gibt Unruhen, die müssen schnell eingefangen werden. Wenn es Strömungen gibt und irgendwer im Team die Motivation verliert, geht sowas ganz schnell. Die Formel 1 ist für sowas bekannt – wer hätte vor ein paar Monaten gedacht, dass Lewis Hamilton Mercedes verlässt?“