McLaren-Pilot Lando Norris will seine WM-Führung auch im vierten Rennen in Bahrain behaupten. Konkurrent Max Verstappen versucht ihn mit verbalen Attacken aus dem Konzept zu bringen.
Wie damals Piquet gegen Mansell„Mad Max“ Verstappen reizt Lando Norris bis aufs Blut

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F1-Fahrer Lando Norris will seine WM-Führung in Bahrain gegen Max Verstappen behaupten (Foto: 10. April 2025).
Die Wüste bebt. Beim vierten WM-Lauf in Bahrain (Sonntag, 13. April 2025, 17 Uhr, Sky) erwarten die Experten wie Christian Danner (67) den nächsten heißen Kampf zwischen Max Verstappen (27) und dem McLaren-Duo Lando Norris (25) und Oscar Piastri (23).
Nach dem Geniestreich des „fliegenden Holländers“ in Suzuka liegt er nur noch einen Punkt hinter Norris und will dem Briten mit seinem zweiten Saisonsieg die WM-Führung entreißen. Verstappen tönt: „Bahrain ist ein Ort, an dem wir immer gut gefahren sind.“
F1: Max Verstappen stichelt gegen Lando Norris und McLaren
Die jüngsten beiden Rennen in Sakhir hat er gewonnen, davor siegte Vorgänger Sebastian Vettel (37) viermal in der Wüste. Aber im Gegensatz zum Deutschen ist Verstappen aufgrund der Schwäche seiner wechselnden Teamkollegen Sergio Perez (35), Liam Lawson (23) und Yuki Tsunoda (24) schon lange ein Ein-Mann-Team ohne Helfer und er sitzt im zweiten Jahr nicht mehr im schnellten Auto.
„Mad Max“ gegen den Rest der Welt. Wie Mel Gibson (69) im Film-Epos walzt Verstappen die Rivalen platt und stichelte nach seinem vierten Suzuka-Sieg in Serie auch noch gegen die McLaren-Rivalen: „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich will mir gar nicht vorstellen, was wäre, wenn ich in dem anderen Auto gesessen hätte. Dann hätte man mich wahrscheinlich gar nicht gesehen.“
Diesem Giftpfeil wich Piastri zwar aus: „Ich glaube nicht, dass es allzu ernst gemeint war. Hätte Max nur auf Platz drei gestanden und wir wären von ganz vorne gestartet, sähe das Ergebnis auch ganz anders aus. Aber das Qualifying hat eben den Unterschied gemacht.“ Und da zauberte Verstappen eine Wunder-Runde auf den Asphalt, während Norris, Piastri und auch Mercedes-Speerspitze George Russell (26) nicht ihre Sektoren-Bestzeiten in einer Runde vereinen konnten und so die Pole-Position verpassten.
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Vor allem Norris bleibt nach dem vermasselten Titel 2024 anfällig, so trifft Verstappen mit seinem Spruch einen wunden Punkt. „Max ist Max“, kennt der sensible Brite die Psychospielchen seines Monaco-Kumpels, von dem er erwartet, dass der auch in Bahrain gefährlich werden könnte. Dann komme es vor allem auf das Reifenmanagement an, denn der Asphalt auf der 5,421 km langen Strecke sei „sehr aggressiv“.
Lando Norris: „Werde nicht unbedingt diese Fuck-you-Mentalität annehmen“
So aggressiv wie Verstappen auf der Piste. Bei den Siegen von Norris und Piastri in Melbourne und China machte er bis zur letzten Runde Druck, bei seinem Sieg in Japan verteidigte er seine Führung mit dem Messer zwischen den Zähnen. Sogar in der Boxengasse, wo Norris ihn überholen wollte und um eine Kollision zu verhindern auf den Rasen ausweichen musste. Darüber scherzte Verstappen später im „Cooldown Room“ nach mehrfacher Wiederholung des Duells: „Das ist ein ziemlich teurer Rasenmäher.“
Norris lächelte gequält. Er wirkt wie weiland Landsmann Nigel Mansell (71), der in den Jahren 1986 und 1987 von Williams-Rivale Nelson Piquet (72) so getriezt wurde, dass er den Titel an Alain Prost (70) verlor. Aber er will sich treu bleiben: „Ich werde alles tun, um Weltmeister zu werden, aber vielleicht werde ich nicht so viel von mir selbst aufgeben wie andere, wenn es darum geht, wer ich als Mensch bin. Und ich werde nicht unbedingt diese Fuck-you-Mentalität annehmen, von der alle sagen, dass man sie haben muss. Ich glaube trotzdem daran, dass ich Weltmeister werden kann. Aber eben als netter Kerl.“
Verstappen dagegen sagte schon 2017: „Auf der Strecke muss man auch mal ein Arschloch sein können. Schauen Sie sich an, wie Michael Schumacher gefahren ist. Am Ende des Tages muss ein Formel-1-Fahrer wissen, wie er Rennen und Titel gewinnt.“ Und ganz im Stile von Schwiegerpapa Piquet prophezeite er Norris „ein hartes Rennen“.