Die Siegesserie von Max Verstappen und Red Bull in der Formel-1-WM 2023 ist beendet: Carlos Sainz gewann im Ferrari den Großen Preis von Singapur vor Lando Norris im McLaren.
Sainz-Sieg in SingapurFerrari vermasselt Red Bull perfekte Saison – Verstappen-Serie gerissen
Ferrari und die FIA zerstörten den Red-Bull-Traum von der perfekten Saison. Carlos Sainz (29) gewann das Singapur-Nachtrennen vor Lando Norris (23, McLaren) und Lewis Hamilton (38, Mercedes).
George Russell (25, Mercedes) warf in der letzten Runde Platz zwei weg. Damit brach Sainz die Serie von WM-Spitzenreiter Max Verstappen (25) nach zehn Siegen in Folge. Der „fliegende Holländer“ wurde nach einer FIA-Direktive gegen die flexiblen Bullen-Flügel und seinem verpatzten Qualifying nur Fünfter.
Zweiter Sieg für Carlos Sainz nach Silverstone 2022
Es war Sainz' zweiter GP-Sieg nach Silverstone 2022, der erste Ferrari-Triumph seit 21 Rennen (Charles Leclerc gewann in Spielberg 2022) und der erste Nicht-Red-Bull-Sieg seit 16 Rennen (Russell in Interlagos 2022). Die FIA-Direktive machte den zuvor so dominanten RB19 auf dem engen Straßenkurs zum Allerweltsauto.
Ohne „Mad Max“ meilenweit an der Spitze gab es endlich mal wieder spannendes Racing. Am Start behauptete Sainz die Führung, Leclerc konnte auf den weichen Reifen am schlecht weg kommenden Russell vorbeiziehen. Der Brite musste den außen heranrauschenden Teamkollegen Hamilton aus der Kurve drängen. Dessen Ausweichmanöver durch die Auslaufzone brachte ihn dann an Russell und Norris vorbei. Auf Druck der Rennleitung gab der Rekordweltmeister beide Plätze zurück und wurde Dritter.
„Ein unglaubliches Gefühl. Ich möchte allen bei Ferrari danken für diese riesige Anstrengung“, jubelte Sainz. „Es war ein großer Druck auf uns und ein super Wochenende. Ich bin sicher, dass ganz Ferrari und Italien stolz ist auf uns.“
Auch Norris freute sich: „Carlos war sehr großzügig, dass er mir in den letzten Runden sein DRS gegeben hat. Dadurch konnte ich mich gegen die Mercedes verteidigen.“
Im weiteren Rennverlauf ließ Ferrari Leclerc auf den nachlassenden weichen Reifen als Bremsklotz für Russell auf der Strecke. Doch dann leistete sich Logan Sargeant (22, Williams) seinen fast schon obligatorischen Crash und riss sich beim Einschlag in die TexcPro-Barriere seinen Frontflügel ab.
„Der scheint überfordert zu sein. In Zandvoort der Crash und hier schon wieder“, urteilte Sky-Experte Ralf Schumacher, dessen Neffe Mick für 2024 auf Sargeants Cockpit hofft.
In der Safety-Car-Phase fuhren die Führenden zum Reifenwechsel, und Leclerc verlor durch das Anstehen hinter Sainz und den Durchgangsverkehr vier Positionen. Verstappen blieb auf seinen harten Reifen draußen, hatte aber darauf keine Chance gegen Leclerc.
Auch der auf Platz zehn gestartete Nico Hülkenberg war Leidtragender des Boxenstopps und verlor hinter Haas-Kollege Kevin Magnussen vier Positionen. Am Ende strandete der Emmericher auf dem 13. Rang. Ein Wochenende zum Vergessen war es für Aston Martin. Lance Stroll konnte nach seinem Quali-Crash nicht fahren, und Fernando Alonso fiel durch einen verpatzten Boxenstopp und Dreher vom sechsten auf den letzten Platz zurück.