Der große Preis der Emilia-Romagna wurde abgesagt. Starke anhaltende Regenfälle verursachten eine Flut, die die Austragung des Formel-1-Rennens unmöglich machen.
Rennen abgesagtFahrerlager überschwemmt, Tote in der Region – Formel-1-Boss: „Wäre nicht richtig“
Land unter in Italien. Nach der Dürre kam wie so oft die Flut. Starke Regenfälle ließen auch in der Region Emilia-Romagna die Kanalisationen überlaufen und Flüsse über die Ufer treten.
Das Fahrerlager des Autodromo Enzo e Dino Ferrari wurde überschwemmt, das Formel-1-Rennen wurde abgesagt. Nun muss abgewartet werden, bis das Wasser abgelaufen ist, damit Autos und Material zum nächsten Rennplatz nach Monaco (28. Mai) transportiert werden können.
Stefano Domenicali: „Es wäre nicht richtig“
„Die Entscheidung wurde getroffen, weil es nicht möglich ist, eine sichere Veranstaltung für Fans, Teams und für unser Personal zu garantieren“, hieß es in der Mitteilung. Es sei zudem eine „verantwortungsbewusste“ Entscheidung: „Es wäre nicht richtig, den Druck auf die lokalen Behörden und Rettungskräfte in diesen schwierigen Zeiten noch weiter zu steigern.“
Formel-1-Boss Stefano Domenicali (58) ist übrigens in Imola geboren und musste nun schweren Herzens sein Heimrennen absagen. „Die Entscheidung wurde getroffen, weil es nicht möglich ist, eine sichere Veranstaltung für Fans, Teams und für unser Personal zu garantieren“, sagte er. Es sei zudem eine „verantwortungsbewusste“ Entscheidung: „Es wäre nicht richtig, den Druck auf die lokalen Behörden und Rettungskräfte in diesen schwierigen Zeiten noch weiter zu steigern.“
Nicht nur Formel-1-Stars, Mitarbeiter und Fans wurden bei der Anreise nach Imola überrascht. Was wurde in den vergangenen Wochen über eine angebliche Dürre in Italien und den ausgetrockneten Gardesee gestöhnt. Und dann das: Dauerregen und Flut!
Boxengasse und TV-Bereich wurden geräumt, am Mittwoch sollte niemand zur Strecke kommen. Vom Hochwasser betroffen ist auch die Stadt Faenza, in der die Fabrik von AlphaTauri (früher Minardi) steht.
Regen und Formel 1: Oftmals große Rennaction
Erst am Donnerstag sollen die Niederschläge nachlassen. Ein Teamchef sagte noch vor der Absage mit der Hoffnung: „Wir haben ja erst Mittwoch. Wenn es aufhört zu regnen, kann ich mir vorstellen, dass das Rennen stattfindet, ansonsten wird’s kritisch.“
Regen und die Formel 1, das ist oft ein großer Rennspaß und machte Michael Schumacher (54) mit seinen furiosen Fahrten in Spa 1995 und Barcelona 1996 zum „Regengott“.
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Aber das Aquaplaning kann auch lebensgefährlich sein, wie wir beim tödlichen Unfall von Jules Bianchi (25) am 5. Oktober 2014 in Suzuka miterleben mussten. Das abgebrochene Rennen gewann Lewis Hamilton (38).
Strecken in Japan waren oft Schauplatz von Regenrennen wie beim epischen WM-Finale 1976 zwischen Niki Lauda (70) und James Hunt (55) in Fuji. In Suzuka sorgte Starkregen 2017 für eine Überflutung der Strecke. Das zweite Training konnte erst mit 45 Minuten Verspätung gestartet werden, die Boxencrews vertrieben sich die Zeit mit einem Papierschiffchen-Rennen in der Boxengasse.
Diesen Ersatzwettbewerb hatten die Mechaniker von Force India schon zwei Jahre zuvor in Austin erfunden, wo das zweite Training abgesagt und das Qualifying auf Sonntagvormittag verschoben werden musste.
Vor zwei Jahren dann in Spa DIE Regen-Farce: Trotz Dauerregen wollte Rechteinhaber Liberty Media mit aller Macht ein verspätetes Rennen sehen, und der Weltverband Fia knickte ein. Am Ende fuhren die Piloten nur drei Runden hinter dem Safety-Car von Bernd Mayländer (51), ehe Max Verstappen (25) als „Sieger“ feststand.