Formel-1-Frust in DeutschlandSky-Experte: „Man muss gefühlt Angst haben, verhaftet zu werden“

Die Formel-1-Saison steht in den Startlöchern. Aus deutscher Sicht ist Tristesse angesagt. Generell ist die Motorsport-Stimmung in Deutschland angespannt.

Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg sieht im schlechter werdenden Ruf des Autos einen gewichtigen Grund für den Nachwuchsmangel im deutschen Motorsport.

„Das Thema Automobil ist hierzulande medial nicht gerade positiv aufgeladen. Wir waren einmal eine Autonation, jetzt wird das Auto immer mehr schlechtgeredet“, sagte Hülkenberg im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ Anfang März 2023.

Nico Hülkenberg bleibt positiv

Die Formel 1 habe „die Zeichen der Zeit erkannt“, glaubt Hülkenberg: „Sie versucht, sich anpassungsfähig zu zeigen, zum Beispiel mit ihrer Strategie, bis 2030 klimaneutral zu werden. Gleichzeitig geht sie dorthin, wo der Appetit nach ihr groß ist, wo man sie sehen und haben will.“ In Deutschland machte die Rennserie zuletzt 2020 Station.

Darüber hinaus durchlaufe jeder Sport „Zyklen, in denen das Interesse des Heimatpublikums mal größer und mal kleiner ist“. Die Deutschen seien durch die insgesamt zwölf Formel-1-Titel von Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Nico Rosberg „extrem verwöhnt“ worden.

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Nachdem 2010 zeitweise sieben deutsche Fahrer gleichzeitig in der Startaufstellung standen, ist Haas-Pilot Hülkenberg (35) beim ersten Saisonrennen in Bahrain (Sonntag, 5. März, 16 Uhr MEZ/Sky) der einzige.

Hülkenbergs langjähriger Formel-1-Kollege Timo Glock ging bei Web.de News in eine ähnliche Richtung wie der Emmericher. „Der Motorsport existiert in Deutschland momentan nicht wirklich“, sagte der 40-jährige Glock: „Bis der ganze Nachwuchs wieder einmal aufgebaut wäre, dürften Jahre vergehen.“

Sechs Wechsel, drei Rookies, nur ein Deutscher

Formel 1: Die Fahrerpaarungen für die Saison 2023

Motorsport: Formel-1-Testfahrten in Bahrain: Max Verstappen (r)aus den Niederlanden vom Team Oracle Red Bull und Sergio Perez aus Mexiko von Team Red Bull treffen an der Rennstrecke ein. Der Saisonauftakt der Formel 1 startet mit dem Große Preis von Bahrain am 02.03.2023. +++ dpa-Bildfunk +++

Max Verstappen und Sergio Perez bei Testfahrten am 23. Februar 2023. Die beiden gehen 2023 für Red Bull auf Punktejagd. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die Fahrer der Formel-1-Teams.

Logan Sargeant lacht.

Startnummer 2: Logan Sargeant ist in seinem ersten Jahr in der Formel 1 bei Williams.

Alexander Albon guckt kritisch.

Startnummer 23: Alexander Albon bleibt bei Williams.

Daniel Ricciardo mit guter Laune vor dem Großen Preis Ungarn.

Startnummer 3: Daniel Ricciardo hat nach zehn Rennen den Platz von Nyck de Vries bei Alpha Tauri übernommen

Yuki Tsunoda lächelt.

Startnummer 22: Yuki Tsunoda bleibt bei AlphaTauri.

Kevin Magnussen aus Dänemark vom Team Haas.

Startnummer 20: Kevin Magnussen geht in seine sechste Saison für Haas.

Nico Hülkenberg lacht.

Startnummer 27: Nico Hülkenberg geht in seiner zehnte Saison als Stammfahrer für Haas an den Start.

Lance Stroll aus Kanada vom Team Aston-Martin kommt zu einer Pressekonferenz auf der Rennstrecke.

Startnummer 18: Lance Stroll kämpft für Aston Martin um Punkte.

Fernando Alonso aus Spanien vom Team Aston Martin geht auf dem Bahrain International Circuit zu einer Pressekonferenz.

Startnummer 14: Fernando Alonso ersetzt Sebastian Vettel bei Aston Martin.

Guanyu Zhou aus China vom Team Alfa Romeo Orlen fährt auf einem Elektroroller im Fahrerlager.

Startnummer 24: Guanyu Zhou freut sich auf seine zweite Saison in der Formel 1 bei Alfa Romeo.

Valterri Bottas im Interview.

Startnummer 77: Valterri Bottas bleibt ebenfalls bei Alfa Romeo.

PIASTRI Oscar aus, McLaren F1 Team MCL60, portrait during the Formula 1 Aramco pre-season testing 2023 of the 2023 FIA Formula One World Championship, WM, Weltmeisterschaft from February 23 to 25, 2023 on the Bahrain International Circuit, in Sakhir, Bahrain - FORMULE 1 : Tests de pre saison - Bahrein - 24/02/2023 DPPI/Panoramic PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBEL 20230225_G0OD6742

Startnummer 81: Oscar Piastri bestreitet seine Rookie-Saison bei McLaren.

Motorsport: Formel-1-Weltmeisterschaft, vor dem Grand Prix von Frankreich, Ankunft der Fahrer vor dem 3. Training: Lando Norris aus Großbritannien vom Team McLaren kommt im Fahrerlager an. Der Große Preis von Frankreich findet am 24.07.2022 statt. +++ dpa-Bildfunk +++

Startnummer 4: Lando Norris bleibt auch in seiner fünften Saison bei McLaren.

Pierre Gasly mit zerzaustem Haar.

Startnummer 10: Franzose Pierre Gasly freut sich, neu beim französischen Rennstall Alpine zu sein.

Esteban Ocon aus Frankreich vom Team Alpine beim Interview mit den Journalisten.

Startnummer 31: Esteban Ocon macht das französische Fahrerduo bei Alpine komplett.

George Russell lacht.

Startnummer 63: George Russel will in seiner zweiten Saison bei Mercedes möglichst viele Punkte.

Lewis Hamilton aus Großbritannien vom Team Mercedes beim Interview mit den Journalisten.

Startnummer 44: Lewis Hamilton will mit Mercedes seinen 8. Weltmeistertitel einfahren.

Carlos Sainz aus Spanien von Team Ferrari kommt im Fahrerlager an.

Startnummer 55: Carlos Sainz möchte gerne mehr aus seinem Ferrari herausholen, als noch im Vorjahr.

Charles Leclerc aus Monaco vom Team Ferrari kommt vor der Saison auf dem Bahrain International Circuit im Fahrerlager an.

Startnummer 16: Charles Leclerc geht auch 2023 mit Ferrari auf Punktejagd.

Sergio Perez aus Mexiko vom Team Oracle Red Bull im Fahrerlager.

Startnummer 11: Sergio Perez will im Red Bull möglichst viele Punkte sammeln.

Max Verstappen lächelt.

Startnummer 1: Max Verstappen will im Red Bull zum dritten Mal Weltmeister werden.

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Laut dem heutigen Sky-Experten müsse man „gefühlt Angst haben, verhaftet zu werden, wenn man irgendwo auf einer Rennstrecke durch die Gegend fährt“. Zwar sei die Leidenschaft für den Sport in Deutschland noch vorhanden, allerdings könne man sie „nicht mehr nach außen leben“.

„Man muss sich heutzutage fast schon verstecken, wenn man morgens ein Auto startet, dass vielleicht ein bisschen lauter ist als die anderen Fahrzeuge. Das ist bei uns ein Drama“, meinte Glock (40), der für den TV-Sender Sky als Formel-1-Experte arbeitet.

In anderen Ländern sei das nicht so. „Ich bin gespannt, wann sich der erste Klimaaktivist auf eine Rennstrecke klebt. Das wird vermutlich auch noch passieren. Da kann man nur den Kopf schütteln.“ (sid/dpa)