Formel 1Stunk trotz Titelverteidigung: Machtkampf in Verstappens Weltmeister-Team eskaliert

Max Verstappen feiert seinen WM-Titel in der Formel 1 an der Seite seiner Bosse Christian Horner und Dr. Helmut Marko.

Gute Miene zum bösen Spiel? Den WM-Titel von Max Verstappen feierten Christian Horner (l.) und Dr. Helmut Marko (r.) am 7. Oktober 2023 in Katar Seite an Seite. Doch hinter den Kulissen brodelt es offenbar.

Den WM-Titel in der Formel 1 holte sich Red Bull dieses Jahr fast schon mühelos, hinter den Kulissen läuft aber längst nicht alles so reibungslos wie auf der Rennstrecke. In der Box tobt aktuell ein Machtkampf.

von Oliver Reuter (reu)

Nach dem Titel-Hattrick von Max Verstappen (26) in Katar will der „fliegende Holländer“ beim US-Rennen in Austin (Sonntag, 21 Uhr, Sky) mit seinem 15. Saisonsieg seinen eigenen Rekord aus 2022 einstellen.

Doch statt Partystimmung herrscht in Texas Stunk im Bullenstall. Es tobt ein Machtkampf zwischen Teamchef Christian Horner (49) und Sportchef Dr. Helmut Marko (80). Der Brite will den Österreicher aufs Altenteil schieben, der wehrt sich.

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Die Doppelspitze der beiden Ex-Rennfahrer ist nach den Duos Jean Todt (77) und Ross Brawn (68) bei Ferrari sowie Toto Wolff (51) und Niki Lauda (70) bei Mercedes die erfolgreichste in der Formel 1. Nach vier Titeln in Serie von Sebastian Vettel (36) und nun drei von Verstappen schicken sich Horner und Marko an, eine neue Red-Bull-Ära zu manifestieren.

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Doch mit dem Erfolg kam auch der Neid. Horner will allein über Geld und Personal im eigenen Team und bei Alpha Tauri entscheiden. Denn es ärgerte ihn, dass Dr. Marko den völlig formlosen Verstappen-Helfer Sergio Perez (33) öffentlich anzählte und dem in der Kritik stehenden Japaner Yuki Tsunoda (23) einen neuen Vertrag gab.

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Nach dem Tod des mit Dr. Marko befreundeten Inhabers Dietrich Mateschitz (78) glaubt er seinen Intimfeind geschwächt. Auch der neue Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (48) soll Dr. Marko kritisch sehen.

Der frühere Leipzig-Boss senkte schon den Daumen bei dessen Ösi-Kumpel Franz Tost (67) als Alpha-Tauri-Teamchef, der 2024 ebenfalls durch eine Doppelspitze aus Peter Bayer (52) und Laurent Mekies (46) ersetzt wird. Auf einer Vorstandssitzung soll in Kürze über Dr. Markos Zukunft entscheiden werden, ist der doch bei der Red Bull GmbH und nicht beim Team von Horner angestellt.

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Doch der „Doktor“ sieht der gelassen entgegen: „Ich habe einen Vertrag bis Ende 2024 und am Ende ist es die Entscheidung der Shareholder, nicht die von Christian Horner und letztendlich entscheide ich über mich.“

Die Aktienmehrheit hat der einzige Mateschitz-Sohn Mark Gerhardter (31), der sich nun auch Mateschitz nennt. Und der lässt in Andenken seines Vaters Dr. Marko wohl nicht fallen.

Auf „Mirror“-Anfrage bestreitet Horner, dass er Dr. Marko loswerden will: „Für Helmut ist es seit dem Tod seines Freundes und Kollegen Dietrich etwas anders, aber er hat immer noch eine sehr wertvolle Rolle im Team und es gibt absolut keinen Wunsch bei mir oder jemand anderem im Team, das zu ändern. Solange er weitermachen will – er ist ein sehr rüstiger 80-Jähriger – sehe ich keine Veränderung in unserer Zusammenarbeit.“ Man darf gespannt sein, wie lange der Burgfriede hält.