Nach dem schweren Crash zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in Silverstone attackierte der Niederländer seinen WM-Rivalen. Zahlreiche Fans vergriffen sich derweil deutlich im Ton.
Nach Crash mit VerstappenF1 reagiert auf rassistische Beleidigungen gegen Hamilton
Silverstone. Dieser Crash hat ein Nachspiel: Nach dem spektakulären Unfall von WM-Spitzenreiter Max Verstappen (23) und Silverstone-Sieger Lewis Hamilton (36) kracht es zwischen den Erzrivalen auch nach dem Rennen heftig. Was was passiert?
Nach einer Berührung zwischen Hamiltons Frontflügel und Verstappens Hinterreifen drehte sich der Niederländer im Rennen am Sonntag (18. Juli), flog von der Strecke und krachte mit hohem Tempo in einen Reifenstapel. Red Bull tobte!
Max Verstappen gibt nach Unfall mit Lewis Hamilton Entwarnung
„Wenn der Konkurrent mit dem Vorderrad unser Hinterrad massiv touchiert, dann ist das ein fahrlässiges, gefährliches Verhalten. So ein gefährliches, rücksichtsloses Verhalten gehört mit einer Suspension oder etwas Ähnlichem bestraft“, sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko (78) über die Renn-Situation.
Verstappen musste zur Vorsicht sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Am Abend gab der Niederländer zum Glück Entwarnung. „Ich bin froh, dass es mir gut geht. Es war ein ziemlicher Einschlag bei 51G (das 51-fache des eigenen Gewichts wirkt auf den Körper wirkt, Anm. d. Red.), aber ich fühle mich schon besser.“
Verstappen gibt Entwarnung und schießt gegen seinen Titel-Rivalen Lewis Hamilton. Denn der WM-Führende sieht die Schuld am Crash ganz klar beim siebenfachen Weltmeister. Verstappen sagt: „Ich bin sehr enttäuscht, dass ich so rausgenommen wurde. Die erteilte Strafe hilft uns nicht weiter und wird der gefährlichen Bewegung, die Lewis auf der Strecke gemacht hat, nicht gerecht.“
Verstappen legt stinksauer nach: „Ich finde es respektlos und unsportlich, den Jubel nach dem Rennen zu sehen, während ich noch im Krankenhaus war, aber wir müssen weitermachen.“
Lewis Hamilton ist sich nach Unfall mit Max Verstappen keiner Schuld bewusst
Sieger Hamilton war sich nach der Siegerehrung indes keiner Schuld bewusst. „Ich muss zum Kampf mit Max sagen, dass Max auch immer sehr aggressiv zugange ist, und ich war wirklich neben ihm in der Situation. Trotzdem akzeptiere ich die Strafe, auch wenn ich nicht damit einverstanden bin.“
Formel 1: Rassistische Beleidigungen gegen Lewis Hamilton
Tausende Fans machten ihrer Wut über das Manöver Luft, einige vergriffen sich dabei jedoch deutlich im Ton und äußerten sich sogar rassistisch. Dies teilten die Formel 1, der Motorsport-Weltverband FIA und Hamiltons Rennstall Mercedes am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mit. „Die Formel 1, die FIA und das Mercedes-AMG Petronas F1 Team verurteilen dieses Verhalten auf das Schärfste. Diese Leute haben keinen Platz in unserem Sport und wir fordern, dass die Verantwortlichen für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden“, hieß es in der Erklärung.
Der britische TV-Sender Sky berichtete von rassistischen Mitteilungen wie „Affen-Emojis“, die als Antwort auf einen Instagram-Post gesendet wurden, in dem Mercedes den Erfolg Hamiltons am Sonntag feierte.
Lewis Hamilton siegt in Silverstone trotz Strafe
Hamilton bekam zwar nach dem Vorfall in der ersten Renn-Runde eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt, die er bei einem Boxenstopp absitzen musste. Doch davon ließ sich der Brite nicht aufhalten und gewann nach einem Last-Minute-Finish gegen Charles Leclerc (23/Ferrari) sein Heimrennen in Silverstone. Nach dem Rennen führt Verstappen die WM-Wertung mit 185 Punkten vor Hamilton (177) und Lando Norris (113) an. (jke/dpa)