Große Trauer in der Formel 1Eddie Jordan verstorben – er verhalf Schumi zu seiner Karriere

Formel-1-Legende Eddie Jordan ist tot. Der frühere Rennfahrer und langjährige Teamchef hatte Krebs.

von Antje Rehse  (are)

Die Formel 1 trauert um Eddie Jordan. Der frühere Teamchef des Jordan-Rennstalls ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Er hatte Krebs.

„Er ist in den frühen Morgenstunden des 20. März 2025 friedlich im Kreise seiner Familie in Kapstadt verstorben“, hieß es in einem Statement seiner Familie, das unter anderem die BBC veröffentlichte. Nach seiner Karriere als Rennfahrer und Teamchef hatte Jordan als TV-Experte gearbeitet.

Unter Eddie Jordan gab Michael Schumacher sein Debüt

Jordan hatte im vergangenen Jahr seine Krebs-Diagnose öffentlich gemacht. „Im März und April wurde bei mir Prostata- und Blasenkrebs festgestellt“, verriet Jordan im „Formula For Success“-Podcast, den er gemeinsam mit David Coulthard betrieb. „Und dann hat der Krebs in die Wirbelsäule und das Becken gestreut, er war also ziemlich aggressiv.“

Jordan schien zu diesem Zeitpunkt noch guter Dinge, sagte: „Es gab einige sehr dunkle Tage. Doch wir haben es da raus geschafft.“ Doch nun die traurige Nachricht von seinem Tod.

Ohne Jordan wäre die Geschichte des Motorsports um einige Kapitel ärmer. Als Fahrer war er in unteren Formel-Klassen aktiv, feierte einige Siege und durfte sogar ein Formel-1-Auto von McLaren testen. „Früher hatte ich einmal den Traum, Weltmeister zu werden, doch dann gelangte ich an den Punkt, an dem ich wusste, dass ich es als Fahrer nicht schaffen konnte“, sagte Jordan einmal.

Also wurde er Chef seines eigenen Teams. In einem seiner Autos fuhr die spätere PS-Ikone Senna 1982 seine ersten Formel-3-Kilometer. Nach einigen Erfolgen wagte sich Jordan 1991 schließlich in die Formel 1. Als Rennstallbetreiber entwickelte er kreative Methoden zur Geldbeschaffung. Angeblich gaben ihm die Gerichtsvollzieher immer wieder rechtzeitig Tipps, bevor sie zur Pfändung anrückten, damit er verschwinden kann.

Jordan, einst selbst Rennfahrer, war jahrelang Leiter des nach ihm benannten Team Jordan. Er war auch Michael Schumachers erster Teamchef in der Formel 1. Im August 1991 gab Schumi in Spa im Jordan sein Debüt in der Motorsport-Königsklasse.

„Eddie und Jordan Grand Prix waren für ihr Rock-'n'-Roll-Image bekannt. Sie haben Spaß und Spannung in die Formel 1 gebracht und konstant über den Erwartungen performt“, so die Jordan-Familie. Und weiter: „Viele erfolgreiche Fahrer verdanken Eddie ihren Durchbruch, darunter Weltmeister wie Michael Schumacher und Damon Hill.“

Jordan erlebte fette Jahre in der Rennserie. Er sicherte sich lukrative Sponsorendeals, schmiss schrille Partys. Vor der Teamgarage stolzierten leicht bekleidete Damen herum. Er war quasi der Erfinder der Boxenluder.

Jordan hatte ein Auge für Talente. Insgesamt gelangen dem Team vier Grand-Prix-Siege, zwei davon durch Heinz-Harald Frentzen 1999. Aber mit der Geldverbrennung der Werksrennställe konnte der Vater von vier Kindern nicht mithalten. 2005 war Schluss, Jordan verkaufte seine Anteile. Doch auch später konnte er nicht von der Rennserie lassen und wurde TV-Experte bei der BBC. Dort sorgte er mit spöttischen Kommentaren für Aufsehen, eher er sich im Alter zurückzog. (mit dpa)