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Sturm tobt an NordseeFormel 1: Zandvoort wird für Verstappen zum Dünen-Krimi

Max Verstappen (hier am 22. August 2024) will den nächsten Sieg bei seinem Heimrennen in Zandvoort.

Max Verstappen (hier am 22. August 2024) will den nächsten Sieg bei seinem Heimrennen in Zandvoort.

Max Verstappen ist aktuell nicht mehr der große Dominator der Formel 1 – trotz WM-Führung. Sein Heimrennen in Zandvoort will der Niederländer dennoch gewinnen.

von Oliver Reuter  (reu)

Die Dünen von Zandvoort tragen in diesen Tagen wieder Oranje. Die „Orange-Army“ von Weltmeister Max Verstappen (26) will beim Heimrennen (Sonntag, 25. August 2024, 15 Uhr, Sky) den vierten Heimsieg in Folge seit dem Comeback in den Rennkalender feiern.

Doch ein lockerer Dünen-Spaziergang wird das erste Rennen nach der Sommerpause nicht für den „fliegenden Holländer“, eher ein Dünen-Krimi. Denn Verstappens Red Bull RB20 ist nicht mehr das schnellste Auto, er ist seit vier Rennen sieglos und sein Vorsprung auf McLaren-Herausforderer Lando Norris (24) ist auf 78 Punkte geschrumpft.

Helmut Marko: „Es ist immer schwerer geworden“

Der selbst von seinen Fans ehrfürchtig „Mad Max“ genannte Ehrgeizling ist kein Dummkopf und weiß, was die Stunde geschlagen hat. „So wie die Saison verläuft, wird es auf jeden Fall mein härtestes Heimrennen. Es liegt alles so nah beieinander“, prophezeit Verstappen vor dem 200. Grand Prix seiner Karriere, von denen er 61 gewinnen konnte (Quote 30 %).

Von einem wilden Ritt über den Dünen-Kurs geht auch Red-Bull-Sportchef Dr. Helmut Marko (81) aus. Der „Doktor“ attestiert dem von Verstappen schon als „hüpfendes Känguru“ kritisierten RB20 einen Rückschritt im Vergleich zur Konkurrenz: „Es ist immer schwerer geworden, das Auto abzustimmen und auszubalancieren.“

Das zeigte sich auch im Training. Der starke Wind und eine nasse Piste setzten dem Bullen zusätzlich zu. Nicht nur die orangenen McLaren mit Norris und Budapest-Sieger Oscar Piastri (23) lehren den Holländer auch auf seiner Heimstrecke das Fürchten.

Und auch die zwischenzeitlich abgestürzten Silberpfeile haben zu Red Bull aufgeschlossen und konnten mit Lewis Hamilton (39) und George Russell (26) drei der letzten vier Rennen vor der Sommerpause in Silverstone und Spa bzw. Spielberg gewinnen.

Norris haderte vor der Bewährungsprobe im Verstappen-Land zwar noch mit eigenen Patzern gerade am Start und in der ersten Runde: „Ich habe zu viele Fehler gemacht, zu viele Punkte verschenkt und damit nicht so geliefert, wie man es braucht, wenn man um den Titel kämpfen möchte.“

Dennoch hofft der junge Brite natürlich auf seinen zweiten Saisonsieg nach Miami und eine signifikante Verkürzung seines Rückstands: „Natürlich sind es viele Punkte, aber Max ist noch in Reichweite.“

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Und auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff (52) sieht trotz 127 Punkten Rückstand von Hamilton noch Chancen: „Wir haben gute Schritte gemacht, um die Schwächen des W15 zu verbessern, und wir werden weiter hart daran arbeiten, mehr zu erreichen. Wenn uns das gelingt, werden wir die Lücke zu den Führenden in beiden Meisterschaften schließen.“

Davon ist Ferrari meilenweit entfernt, und das, obwohl die Scuderia mit Siegen in Melbourne (Carlos Sainz) und Monaco (Charles Leclerc) dazu beigetragen hat, dass die Fans mit sieben Siegern in den ersten 14 Saisonrennen eine Vielfalt wie zuletzt 2012 genießen dürfen.

Diese große Bandbreite an Sieganwärtern ist für Dr. Marko ein letzter Trumpf im Titelkampf: „Die Verfolger wechseln ständig. Wir haben Gegner, die sich gegenseitig die Punkte wegnehmen. Ich hoffe, das bleibt auch so.“

Und auch Verstappens hofft, seinen Vorsprung über die Ziellinie zum vierten Titel in Serie zu bringen: „Ich bin wegen des Titelkampfs nicht beunruhigt. Ich denke noch nicht an Abu Dhabi, ich will nur das Auto verbessern. Wenn wir das Auto verbessern, werden wir unsere Wochenenden viel einfacher gestalten.“ Aber dafür muss er erstmal den Dünen-Krimi von Zandvoort heil überstehen.