„Große Verantwortung“Für die Formel 1: Audi holt ehemaligen Red-Bull-Mann

Neel Jani steht mit Romain Dumas und Marc Lieb in Le Mans auf dem Siegertreppchen.

Neel Jani (r.) feiert am 19. Juni 2016 mit Romain Dumas und Marc Lieb den Sieg in Le Mans. Der Schweizer verstärkt das zukünftige Formel-1-Team von Audi.

Audi stellt die Weichen für den Formel-1-Einstieg. Nun hat der Autobauer eine wichtige Personalie eingetütet.

Audi hat auf dem Weg zum Einstieg in die Formel 1 den nächsten Schritt getan und einen Simulatorfahrer verpflichtet. Der frühere Langstrecken-Weltmeister Neel Jani (39) aus der Schweiz wird den deutschen Automobil-Hersteller bei der Entwicklung der Antriebseinheit für den Start im Jahr 2026 unterstützen, das teilte Audi am Donnerstag (22. Juni 2023) mit.

„Unser Simulator ist ein wichtiges Tool für die Power-Unit-Entwicklung“, sagte Oliver Hoffmann (46), Vorstand für Technische Entwicklung bei Audi: „Dafür braucht es einen Entwicklungsfahrer, der neben technischem Verständnis auch vielseitige Erfahrung insbesondere in Sachen Energiemanagement unter Rennbedingungen mitbringt.“

Neuer Audi-Fahrer gewann die 24 Stunden von Le Mans

Jani hatte als ehemaliger Test- und Ersatzfahrer von Red Bull Racing bereits Erfahrung im Formel-1-Simulator gesammelt. Die Hybrid-Technologie kennt er zudem aus dem Langstreckensport: 2016 gewann Jani mit Porsche die Weltmeisterschaft WEC und auch das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

„Es ist eine Ehre und zeitgleich große Verantwortung, so früh in ein Projekt dieser Größenordnung eingebunden zu sein“, sagte Jani.

Seit Ende 2022 befindet sich ein Einzylinder-Motor in der Testphase. Die erste komplette Power Unit aus Verbrennungsmotor, Elektromotor, Batterie und Steuerungselektronik soll noch in diesem Jahr auf dem Prüfstand in Neuburg an der Donau laufen.

Ab 2026 greift in der Formel 1 ein neues Motorenreglement, die elektrische Komponente leistet dann annähernd so viel wie der Verbrennungsmotor. Audi geht dann als Werksteam an den Start und übernimmt zu diesem Zweck die Mehrheit am Schweizer Traditions-Rennstall Sauber. (sid)