Geht er den Vettel-Weg?Deutsches Motorsport-Talent macht wichtigen Schritt bei Red Bull

Sebastian Vettel feiert in jungen Jahren einen Renn-Sieg in der Formel 3 mit Red Bull.

Sebastian Vettel jubelte schon in der frühen Phase seiner Motorsport-Karriere in den Farben von Red Bull, so wie hier im September 2006 bei der F3 Euro Series in Barcelona.

Großer Sprung für einen deutschen Motorsport-Hoffnungsträger: Tim Tramnitz geht dank seiner Aufnahme ins Juniorprogramm von Red Bull die nächsten Schritte in Richtung Formel 1.

von Oliver Reuter  (reu)

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Nach dem Formel-1-Aus von Mick Schumacher (24) und der Comeback-Absage von Sebastian Vettel (36), die in die Le-Mans-Serie WEC wechseln werden, bleibt für 2024 nur noch Nico Hülkenberg (36) und dahinter lange nichts. Doch jetzt gibt es einen neuen Hoffnungsträger, der von Red Bull gefördert wird: Tim Tramnitz (18) will der neue Vettel werden.

Tim Tramnitz als Motorsport-Hoffnungsträger in Deutschland

Der Hamburger wandelt auf den Spuren des Vierfach-Weltmeisters. Wie Vettel wurde er nach Erfolgen im Kart (Sieger ADAC Kart Academy) und der untersten Formel-Klasse (Vizemeister der deutschen und italienischen Formel 4) in das Juniorprogramm des Weltmeisterteams aufgenommen.

„Für mich eröffnen sich durch die Aufnahme in das Red-Bull-Juniorteam ganz neue Möglichkeiten“, freut sich Tramnitz. Er ist aktuell Dritter der Formula-Regional-EM, in der schon Ralf Schumachers Sohn David (21) Gas gab, und träumt natürlich von der Formel 1.

Aber wie bei Schumi IV schien ein Aufstieg in ein siegfähiges Formel-3-Team (bis zu eine Million Euro pro Saison) finanziell unmöglich. Tramnitz: „Vor Kurzem wussten wir gar nicht, ob wir den nächsten Schritt in Richtung Formel 3 überhaupt gehen können.“

Doch nun verleiht ihm Red Bull finanziell Flügel. Den Vertrauensvorschuss will der Gymnasiast ab 2024 mit Siegen auf der Piste zurückzahlen: „Nun freue ich mich total auf die neue Herausforderung und will unbedingt mit einer guten Performance überzeugen.“

Formel 3: Tim Tramnitz trifft auf zwei deutsche Fahrer

In der Formula Regional fährt er für das französische Alpine-Team, für das Mick Schumacher gerade in Jerez einen Test im Le-Mans-Prototypen absolvierte. Für die Formel 3 hat er für das niederländische Team MP Motorsport bereits erste Testtage in Jerez und Barcelona erfolgreich bestritten.

In der Formel 3, in der 1989 auch Michael Schumacher (54) auf sich aufmerksam gemacht hatte, trifft Tramnitz auf zwei andere Deutsche: Oliver Goethe (18) fuhr an den vier Testtagen für das spanische Campos-Team zweimal Bestzeit. Er hat einen deutschen Vater und eine dänische Mutter und ist über einen Onkel mit Dichter Johann Wolfgang von Goethe verwandt.

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Und Sophia Flörsch (22), die von Alpine unterstützt wird, aber für Mick Schumachers niederländisches Ex-Team Van Amersfoort ins Lenkrad griff. Aus diesem Team ging auch Max Verstappen (26) hervor, der es durch das Red-Bull-Juniorprogramm bis zum Dreifach-Weltmeister gebracht hat.

Von so einer Karriere träumt auch Tramnitz, der sich aber erst einmal gegen acht andere Jungbullen durchsetzen muss. Darunter sind zwei berühmte Namen: Enzo Fittipaldi (22), der Enkel von Doppel-Weltmeister Emerson Fittipaldi (76), und Sebastian Montoya (18) der Sohn von Ex-BMW- und McLaren-Star Juan Pablo Montoya (48).