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Nach Rücktritts-AnkündigungKurs-Einbruch: Sebastian Vettels Aston-Martin-Aktie verliert dramatisch

Sebastian Vettel läuft in Monza über die Strecke

Sebastian Vettel, hier am 11. September 2022 in Monza, befindet sich auf Abschiedstour in der Formel 1. Die Aktien seines Arbeitgebers Aston Martin befinden sich derweil im Sinkflug.

Sebastian Vettel befindet sich auf Abschiedstour in der Formel 1. Die Aktien seines Arbeitgebers Aston Martin, die der Pilot eins selbst erwarb, befinden sich derweil im Sinkflug.

von Oliver Reuter  (reu)

Sebastian Vettel (35) ähnelte bei seinem letzten Italien-Auftritt mit Schnäuzer, Stirnband und Zottelmähne dem Sänger einer Hippie-Band – aber seine Abschiedstournee aus der Formel 1 ist bisher ein Flop.

Nach Platz acht in Spa gab’s in seiner grünen Aston-Martin-Gurke zwei Nuller in Zandvoort und Monza. Und auch geschäftlich wird sein Engagement bei der britischen Bond-Marke zur kläglichen Mission.

Sebastian Vettel: Aktien von Aston Martin im Sinkflug

Nach seiner Rücktrittsankündigung bei Aston Martin brach der Aktienkurs gerade wieder um zehn Prozent ein. Schon vor seinem Einstieg ins Marketing-Vehikel von Milliardär Lawrence Stroll (63) hatte Vettel im Herbst 2020 Aktien des Nobelherstellers gekauft. Damals pendelte der Kurs zwischen zehn und zwölf Euro pro Stück. Vermeintlich ein Schnäppchen, waren sie doch im Oktober 2018 mehr als zehnmal so teuer (137,53 Euro). Und es sah nach einem Coup aus, gewannen die Aktion doch durch den späteren Mercedes-Einstieg (Gesamtwert: 316 Mio. Euro) um 50 Prozent an Wert.

Einen Insider-Handel durch die Empfehlung von Mercedes-Teamchef und Aston-Martin-Aktionär Toto Wolff (50) sahen darin aber weder Compliance-Abteilung noch Börsenaufsicht. Seitdem stieg neben Daimler auch der saudi-arabische Public Investment Fund ein, der Erdöl-Gigant Aramco wurde Hauptsponsor des Formel-1-Teams, und auch die Gewinne der Aktionäre Stroll, Wolff und Vettel sprudelten.

Doch die Corona-Krise setzte auch dem Luxus-Segment zu. Der Absatz brach im ersten Quartal auf 1168 Sportwagen ein (14 Prozent weniger als 2021), der Vorsteuerverlust verdoppelte sich auf 133 Millionen Euro. Stroll zog die Reißleine und ersetzte den erst vor zwei Jahren von Mercedes-AMG abgeworbenen Vorstandschef Tobias Moers (56) durch Ferrari-Veteran Amedeo Felisa (76).

Sebastian Vettel: Hat er seine Aston-Martin-Aktien verkauft?

Doch der Sinkflug der Aktie geht unvermindert weiter. Nach einer erneuten Kapitalerhöhung um 656 Millionen Euro, um Schulden zu senken und das Geschäft auszubauen, fiel das Papier am Dienstag um weitere 0,96 Prozent auf gut zwei Euro. Im Vergleich zum Ausgabekurs (21,68 Euro) ein Verlust von mehr als 90 Prozent.

Ob Vettel auf den Kurssturz reagierte und seine Aktien verkaufte, ist nicht bekannt. Beim Einstieg war er aber offensichtlich zu euphorisch. Das „Manager-Magazin“ titelte schon 2019 über Aston Martin: „Die wahrscheinlich schlechteste Autoaktie der Welt“. Daran konnte auch Vierfach-Weltmeister Vettel in seiner grünen Gurke nichts ändern.