Max Verstappen hatte bei seinem Heimrennen das Nachsehen. Der Niederländer musste sich in Zandvoort Lando Norris geschlagen geben.
Orange- statt Oranje-PartyNorris vermiest Verstappens Heim-Rennen
Orange schlägt Oranje! Im orangenen McLaren crashte Lando Norris (24) die Oranje-Party von Max Verstappen (26) mit seiner „Orange-Army“ - und das in dessen 200. Grand Prix. Im ersten Rennen nach der Sommerpause brach der Brite die Siegesserie des „fliegenden Holländers“ nach drei Heimsiegen in Folge.
Mit seinem zweiten Saisonsieg nach Miami plus dem Extrapunkt für die schnellste Rennrunde verkürzte er seinen WM-Rückstand auf nur noch 70 Punkte. „Mad Max“ motzte, ist jetzt schon seit fünf Rennen sieglos und sieht seinen vierten WM-Titel in Folge in Gefahr.
Lando Norris gewinnt Rennen in Zandvoort
Den letzten Platz auf dem Podium sicherte sich Charles Leclerc (26) im Ferrari, der Oscar Piastri (23) im zweiten McLaren dank cleverer Boxenstrategie noch vom dritten Rang verdrängen konnte. Dahinter landeten Carlos Sainz (29) im zweiten Ferrari, Verstappen-Helfer Sergio Perez (34) und George Russell (26, Mercedes).
Ein Wochenende zum Vergessen erlebte Lewis Hamilton (39), der vor der Sommerpause noch zwei Rennen (Silverstone, Spa) hatte gewinnen können. Der Rekordweltmeister konnte sich nach seinem Quali-Debakel (wegen Blockierens auf Rang 14 versetzt) auf der kurvigen Dünen-Piste nur noch bis auf Rang acht vorkämpfen. Immerhin sicherte er sich noch den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff (52) wollte Hamiltons mäßiges Abschneiden lieber schnell abhaken: „Das war Schadensbegrenzung. Jetzt gehen wir zum nächsten Rennen und hoffen, dass es da wieder für beide in die Top Sechs geht.“
Davon kann Nico Hülkenberg (37) zwar nur träumen. Aber auf der von Haas ungeliebten Strecke verbesserte sich der Emmericher vom 12. Startplatz („Das war das Höchste der Gefühle“) immerhin noch auf Platz elf. Teamkollege Kevin Magnussen (31) wurde nach dem Start aus der Boxengasse (wegen neuer Motorenteile) nur 18. Der von den Fans ersehnte Dünen-Krimi kam ohne Knallstart aus.
Verstappen kam einen Tick besser weg als Norris und zog in der ersten Kurve locker am McLaren vorbei. Riesen-Jubel bei seiner „Orange-Army“! Von ihnen gepusht, zog der WM-Spitzenreiter mit schnellsten Rennrunden auch aus dem DRS-Fenster, doch bis zur 15. Runde konnte der Brite aufschließen. Verstappen funkte, dass seine Reifen nachließen und in der 18. Runde musste er Norris ziehen lassen.
Nach dem ersten Reifenwechsel (28. Runde) fiel Verstappen auch hinter Piastri zurück. Doch als McLaren reagierte und zunächst Norris in die Box beorderte, verlor der Australier an Boden und fiel hinter Leclerc zurück.
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Norris sprang aus seinem McLaren und seinen Mechanikern in die Arme. Dann umarmte er seinen Vater Adam, der ihm seine Karriere ermöglicht hatte. Der Brite jubelte: „Das fühlt sich unglaublich an. Ich würde fast sagen, das war ein perfektes Rennen. Trotz meines verlorenen Starts. Aber ich konnte Max auf der Strecke überholen, das war das Wichtigste. Ich wusste es ziemlich früh, dass ich das Rennen gewinnen würde. Das ist natürlich ein schönes Gefühl.“
Verstappen gratulierte seinem Titelrivalen fair, haderte aber mit seiner gerissenen Heimserie: „Man will immer etwas Besseres erreichen. Ich hatte schon erwartet, dass wir einen guten Start haben könnten und mein Start war auch super. Aber nach ein paar Runden war schnell deutlich, dass wir heute nicht ihnen mithalten können. Aber dann habe ich einfach mein Rennen gefahren und bin Zweiter.“
Im Konzert der Großen fühlte sich Leclerc aufgrund der Ferrari-Probleme fast als Fremdkörper: „Ich bin sehr glücklich, mit einem drittenm Platz in die zweite Saisonhälfte gestartet zu sein. Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf dem Podium stehen würde nach so einem schwierigen Wochenende.“