Sebastian Vettel (34) wurde nach dem Großen Preis von Ungarn disqualifiziert. Er verlor Platz zwei, weil er zu wenig Bezin im Tank hatte. Und dass er äußerlich Zeichen für Toleranz und Menschenrechte gesetzt gesetzt, sorgte für Wirbel. Unmittelbar vor dem Rennen am Sonntag (1. August 2021) trug er bei der ungarischen Hymne ein T-Shirt mit der Aufschrift „Same Love“ (Gleiche Liebe).
Formel-1-HammerVettel: Disqualifikation nach Platz zwei in Ungarn
Budapest. Sebastian Vettel hat seinen zweiten Platz beim Großen Preis von Ungarn verloren. Der Grund: Zu wenig Treibstoff im Tank. Vorgeschrieben ist mindestens ein Liter, nachdem die Autos nach dem Rennende abgestellt werden. Vettel war mit seinem Aston Martin am Sonntag aber schon gar nicht bis in den sogenannten Parc fermé gekommen. Wie sich bei der nachfolgenden Kontrolle herausstellte, befanden sich nur noch 0,3 Liter im Tank.
Sebastian Vettel: Disqualifikation wegen zu wenig Benzin
Der Technische Delegierte meldete dies den Rennkommissaren, die entscheiden mussten. Am späten Sonntagabend (1. August 2021) dann die Disqualifikation. Der 34 Jahre alte gebürtige Heppenheimer war zuvor nur von Esteban Ocon im Alpine geschlagen worden. Auf Rang drei war Titelverteidiger Lewis Hamilton im Mercedes auf dem Hungaroring gekommen. Das Urteil kam um 22:02. Statt Vettel ist nun Lewis Hamilton (36) Zweiter, Carlos Sainz (26) im Ferrari Dritter. Der siebenmalige Weltmeister Hamilton bekam somit 18 statt 15 Punkte und konnte seinen Vorsprung im WM-Klassement auf Max Verstappen im Red Bull um zwei weitere Zähler auf acht Punkte ausbauen. Der Niederländer hatte in einem turbulenten und ereignisreichen Rennen bei Budapest zunächst den zehnten Platz (1 Punkt) belegt, kletterte aber durch die Vettel-Disqualifikation auch einen Rang nach oben, für den es zwei Zähler gab.
Zudem gab es Ärger wegen des Regenbogen-Shirts. „Ich soll vielleicht eine Strafe bekommen wegen des T-Shirts“, sagte Vettel beim Sender Sky am Sonntag. „Es ist ein kleines Zeichen der Unterstützung", betonte Vettel. Schade sei es, dass es nach wie vor Problem damit gebe. Der 34-Jährige gebürtige Heppenheimer Sebastian Vettel hatte wie auch Superstar Lewis Hamilton (36) bereits Tage zuvor zu dem geplanten Referendum gegen Rechte nicht-heterosexueller Menschen (LGBT) in Ungarn deutlich Stellung bezogen.
Am Sonntagabend dann die Konsequenz: Er bekam eine Verwarnung abseits der Strecke, die zusammen mit zwei weiteren Verwarnungen für Fehlverhalten auf der Strecke auch zu einer Startplatzstrafe führen kann. Rennleiter Michael Masi erklärte am Abend im Fahrerlager auf dem Hungaroring, dass den Piloten die Möglichkeit gegeben sei, vor dem Start die Unterstützung für die offizielle Formel-1-Kampagne „We race as one“ zu zeigen. Die Hymne des Gastgeberlandes solle aber respektiert werden, indem die Fahrer ihre Rennanzüge tragen würden, betonte Masi. „Das war schon bei einer Reihe von Events so. Und es ist nun das erste Mal, dass es passiert ist. Sebastian war auch nicht der Einzige.“
Sebastian Vettel: Gut, dass wir alle den Planeten irgendwann verlassen müssen
„Es ist beschämend für das Land“, hatte Vettel am Donnerstag bei einer Pressekonferenz gesagt. Er könne nicht verstehen, warum die Regierung so damit kämpfe, dass die Menschen einfach frei leben könnten, wie sie wollten. Die Prognose, „dass wir alle den Planeten irgendwann verlassen müssen“, sei eine gute, befand Vettel am Sonntag mit Blick auf den Argwohn gegen seine T-Shirt-Aktion. (dpa)