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Harte DiagnoseRed-Bull-Boss Dr. Marko: „Dann ist die Formel 1 für Mick gelaufen“

Mick Schumacher am Rande des Großen Preis von Zandvoort.

Mick Schumacher hat womöglich keine Zukunft mehr in der Formel 1. (Foto: 25. August 2024)

Mick Schumacher hofft seit seinem Haas-Aus 2022 auf eine Rückkehr in die Formel 1. Auch 2025 gibt es diese aber nicht, Red-Bull-Boss Dr. Marko hat deshalb wenig Hoffnung für Mick.

von Oliver Reuter  (reu)

Mick Schumacher (25) steht am Scheideweg seiner Karriere. Zwar durfte der Mercedes-Ersatzfahrer am Dienstag in Magny-Cours noch einmal am Steuer eines aktuellen Silberpfeils W15 einen Reifentest für Pirelli absolvieren.

Doch nach der Sauber-Entscheidung für eine Weiterverpflichtung von Valtteri Bottas (35) bekommt Schumi junior auch 2025 kein Cockpit. Und das bedeutet für Red-Bull-Sportchef Dr. Helmut Marko (81) Micks Formel-1-Aus.

Dr. Helmut Marko mit Kritik an Audi

Nach dem Rauswurf bei Haas-Ferrari platzte ein Comeback-Traum nach dem anderen für Mick: Mercedes-Teamchef Toto Wolff (52) entschied sich gegen den hochgelobten Ersatzfahrer und für das italienische Supertalent Andrea Kimi Antonelli (18), sein Alpine-Team für Ersatzfahrer Jack Doohan (21), Williams für den Argentinier Franco Colapinto (21), Racing Bulls für den Neuseeländer Liam Lawson (22) und selbst das künftige Audi-Team Sauber zog ihm nun den alternden Finnen Bottas vor.

Unverständlich für Dr. Marko. „Ich denke, das Auto von Audi wird im nächsten Jahr sicherlich kein Sieger-Auto sein. Das heißt: Da wäre weder für Audi noch für den Fahrer Druck gewesen“, sagt der Österreicher bei RTL/ntv.

Zudem sieht der Doktor in einer Verpflichtung von Schumacher kaum ein Risiko: „Sollte es von der Leistung her nicht stimmen, dann kann man immer noch bis 2026 auswechseln.“

Doch diese Zeit hat der neue Audi-Geschäftsführer Mattia Binotto (54) nicht. Der frühere Ferrari-Teamchef kennt Mick ja schon aus der Driver Academy der Scuderia und sortierte ihn nach den vielen teuren Unfällen im Kundenteam Haas aus.

Der Italiener traut den erfahrenen Piloten Nico Hülkenberg (37) und Bottas eher zu, das miese Sauber-Chassis bis zum Audi-Werkseinstieg in die richtige Richtung entwickeln zu können.

Dr. Markos Kritik an der Audi-Wahl ist auch wohlfeil, schließlich entschied er sich als Erster gegen Mick, als die alternden Sergio Perez (34) und Daniel Ricciardo (35) in den beiden Red-Bull-Teams schwächelten.

Er behauptete: „Das hat nichts mit ihm persönlich zu tun. Er ist ein sehr eloquenter, gut erzogener und höflicher junger Mann, der seine Chancen gehabt hat. Vom Alter und der ganzen Vorgeschichte als Ferrari-Junior hat es einfach nicht zusammengepasst.

Nach der Audi-Absage gibt der Doktor nun eine düstere Prognose ab: „Ich glaube, wenn Schumacher diesen Sitz nicht bekommt, dann ist die Formel-1-Geschichte für ihn gelaufen.“ Dieses Szenario befürchtete auch schon Ralf Schumacher (49), der über seinen Neffen gesagt hatte: „Bei Mick hat es in seiner zweiten Saison bei Haas einfach zu lange gedauert, bis er Fuß gefasst und seinen Teamkollegen im Griff hatte. Die Formel 1 verzeiht nicht.“

Das endgültige Aus will Mick allerdings nicht wahrhaben. Er sagte bei seinem Kartrennen in Kerpen: „Darauf gibt es noch keine Antwort. Aber klar ist: Sollte Plan A nicht funktionieren, muss Plan B im Hinterkopf sein.“

Das ist wahrscheinlich eine Verlängerung als Alpine-Langstreckenfahrer in der WEC. In der war er im ersten Jahr schneller als seine erfahrenen Teamkollegen Nicolas Lapierre (40) und Matthieu Vaxiviere (29) und raste jüngst in Fuji (Japan) erstmals aufs Podium.

Dazu rät ihm auch Dr. Marko: „Dann soll er sich auf die Langstrecken-Rennen konzentrieren, wo er sehr erfolgreich war. Wenn er im Motorsport bleiben will, muss er etwas finden, das ihm Spaß macht, aber wo er auch gewinnen kann.“

Es passte ins Bild, dass Mick auch der Reifentest in Magny-Cours keinen richtigen Spaß machte. Wegen starken Regens wurde der bereits nach nur 29 Runden abgebrochen.