Bei Red Bull geht es im Streit um Christian Horner in die nächste Runde. Der Teamchef will trotz anhaltender Kritik beim Rennstall bleiben und hat nun öffentlich gegen seinen Schützling Max Verstappen nachgelegt.
Der Feind in meinem TeamTrotz Widerstand von Verstappen – Horner will der neue Superbulle werden
Auf der Strecke unschlagbar, in der Garage spinnefeind! Red Bull hält auch beim 3. WM-Lauf in Melbourne die Formel 1 in Atem. Während Weltmeister Max Verstappen (26) zur dritten Pole Position in Folge raste und auf dem Weg zum zehnten Sieg in Serie wohl nicht aufzuhalten ist, nahm der Machtkampf des angezählten Teamchefs Christian Horner (50) eine spektakuläre Wende.
Der Brite will trotz Verstappens Rücktrittsdrohung nicht nur bleiben, sondern noch mehr Macht. Horner will der Superbulle werden. Sein Motto: Angriff ist die beste Verteidigung! Der durch die Intimfoto-Affäre mit seiner engsten Mitarbeiterin belastete Teamchef widerstand bisher den Rücktrittsforderungen des österreichischen Konzernerben Mark Mateschitz (31), des Formel-1-Rechteinhabers Liberty Media und künftigen Motorpartners Ford.
Formel 1: Teamchef Christian Horner will bei Red Bull bleiben
Nach dem Krisengipfel am 10. März in Dubai war aber durchgesickert, Mehrheitseigner Chalerm Yoovidhya (73) würde dem öffentlichen Druck nachgeben und Horner fallenlassen. Von wegen! Der Thailänder will ihn um jeden Preis halten und sogar mit noch mehr Macht ausstatten.
Der milliardenschwere Yoovidhya will nach dem Tod von Co-Gründer Dietrich Mateschitz (78) dessen Sohn klein halten und plant offenbar, Horner zum Chef der drei aktuellen Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (48), Franz Watzlawick (56) und Alexander Kirchmayr (52) zu machen. Als „Superbulle“, dessen Macht weit über die Grenzen des Formel-1-Teams hinaus reichen würde. Angeblich will er auch die Konzernzentrale in Fuschl bei Salzburg dichtmachen und in eine Steueroase verlegen und Mateschitz-Freund Dr. Helmut Marko (80) trotz Vertragsverlängerung aufs Altenteil abschieben.
Einen Fingerzeig gab Horner bereits, als er die Wichtigkeit seines Intimfeindes kleinredete: „Helmut arbeitet nicht für mich oder für Red Bull Racing. Er arbeitet für die Red Bull GmbH. Er ist Berater für Red Bull, und das Nachwuchsfahrerprogramm ist unter seiner Kontrolle.“ Markos Verdienste für das Team und die Entdeckung und Förderung seiner Mehrfachweltmeister Sebastian Vettel (35) und Verstappen ließ Horner dabei unerwähnt.
Horner: „Keine Einzelperson ist größer als das Team“
Dafür erinnerte der 50-Jährige seinen Superstar daran, dass er ersetzbar sei: „Keine Einzelperson ist größer als das Team. Wenn jemand nicht mehr in diesem Team sein möchte, dann werden wir ihn nicht gegen seinen Willen dazu zwingen. Wir haben ein phänomenales Auto, und wir haben ein freies Cockpit für nächstes Jahr. Und es gibt wahrscheinlich 16 Fahrer, die alles daransetzen würden, in diesem Auto zu sitzen.“
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Für Verstappen ein Affront, der die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels zu Mercedes erhöht. Sky-Experte Ralf Schumacher (48) glaubt, dass „Mad Max“ durch Horners Sticheleien einen Wechsel „durchziehen“ würde, sollte es hart auf hart kommen: „Da bin ich mir ziemlich sicher. Nicht nur wegen Dr. Helmut Marko, sondern vor allem wegen seines Vaters, der mit dem Thema auch ein Problem hat.“
Auch Schumacher weiß von Horners Machtstreben: „Er hat sich viele Feinde gemacht. Was man so hört im Fahrerlager, muss er in den letzten Jahren mit dem Erfolg auch seine Persönlichkeit und intern seinen Anspruch auf Macht verändert haben.“ Aber eins ist klar: Im Dosen-Imperium kann es nur einen Superbullen geben.