Hülkenberg erwischt es Stunden nach Renn-EndeBei McLaren-Sieg in Bahrain: Deutscher noch disqualifiziert

Nico Hülkenberg steht an seinem Formel-1-Boliden.

Für Nico Hülkenberg, hier am 16. März 2025, war der Grand Prix in Bahrain ein Wochenende zum Vergessen.

McLaren-Fahrer Oscar Piastri lässt der Konkurrenz keine Chance und holt sich in Bahrain seinen zweiten Saisonsieg in der Formel 1. Für Nico Hülkenberg gab es nachträglich noch Probleme.

McLaren-Überflieger Oscar Piastri hat sich mit einer titelreifen Fahrt seinen zweiten Formel-1-Saisonsieg geschnappt und ist der WM-Führung ganz nah. Mit seinem souveränen Erfolg beim Großen Preis von Bahrain eroberte der Australier in der Gesamtwertung den zweiten Platz und liegt nur noch drei Punkte hinter seinem Teamgefährten Lando Norris.

Der Brite holte sich auf den letzten Runden gerade noch Rang drei hinter George Russell im Mercedes. Das genügte Norris, um aus Bahrain als WM-Spitzenreiter abreisen zu können.

„Das ist ein Riesenproblem“

Deutlich schlechter lief es für Weltmeister Verstappen: Der Niederländer fuhr im Red Bull chancenlos hinterher und kam nur als Sechster ins Ziel. Als 13. wurde Sauber-Pilot Nico Hülkenberg zunächst gewertet. Weil der Unterboden seines Autos aber so stark abgenutzt war, dass er gegen die Regeln verstieß, wurde der Rheinländer mehr als zwei Stunden nach Rennende disqualifiziert.

Schon im Training hatte sich abgezeichnet, dass die McLaren mit dem deutlich schnellsten Auto nach Bahrain gekommen waren. Vor allem Piastri fuhr der Konkurrenz davon und sicherte sich in der Qualifikation auch die Pole Position vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Russell.

Dagegen hatte Teamkollege Norris erstaunliche Mühe. „Ich fühle mich, als hätte ich nie zuvor ein Formel-1-Auto gefahren“, klagte der Brite, der es lediglich auf Startplatz sechs schaffte. Immerhin war Norris noch etwas schneller als Titelverteidiger Verstappen, für den es mit Bremsproblemen nur zu Rang sieben reichte.

„Wie ich mich fühle im Auto, kann ich nicht im Fernsehen sagen. Eigentlich hat gar nichts funktioniert. Das ist ein Riesenproblem“, murrte der Niederländer. Nur eine Woche nach seiner meisterhaften Fahrt zum unerwarteten Sieg in Japan zeigte sich Verstappen einmal mehr höchst unzufrieden mit seinem Dienstwagen. Auch auf der Einführungsrunde vor dem Rennstart machte er seinem Unmut am Boxenfunk noch einmal Luft.

Prompt fiel der Vierfach-Champion am Start noch einen Platz zurück und musste sich fortan im vorderen Mittelfeld abmühen. Dagegen rauschte Norris auf den ersten Metern an drei Konkurrenten vorbei und war nach wenigen Kurven schon Dritter.

Doch das ging nicht ganz mit rechten Dingen zu. Norris hatte in der Startaufstellung etwas zu weit vorn geparkt, wie auch der neben ihm stehende Verstappen per Funk meldete. Die Rennkommissare ermittelten und verhängten fünf Sekunden Zeitstrafe wegen eines Fehlstarts.

An der Spitze kontrollierte Piastri das Geschehen. Norris brummte beim ersten Reifenwechsel seine Zeitstrafe ab und machte sich erneut auf die Jagd nach dem Podiumsplatz. Auch Piastri und Verfolger Russell kamen planmäßig zum Besuch an der Garage. So führten nun Leclerc und Ferrari-Kollege Lewis Hamilton für eine Weile das Feld an, weil sie mit den etwas härteren und damit haltbareren Reifen gestartet waren.

In Runde 18 sortierte sich alles wieder. Die Frage war, wer sich neben dem souveränen Piastri noch eine Einladung zur Siegerehrung verdienen würde. Russell, Norris oder Leclerc - einer würde leer ausgehen.

Verstappen indes setzte sein Jammern über sein Auto und die fehlende Reifenhaftung fort. „Alles ist überhitzt“, motzte der 27-Jährige. Neuling Kimi Antonelli kannte im Mercedes kein Mitleid und fuhr mit einem blitzsauberen Manöver vorbei. Kurz darauf musste Verstappen auch Hamilton ziehen lassen. „Ich kann nicht mal mehr bremsen, das ist lächerlich“, funkte der Weltmeister.

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Frustriert kam Verstappen früher als alle anderen zum zweiten Reifenwechsel und ordnete sich zunächst als Letzter wieder auf der Strecke ein. Dann kam das Safety-Car zum Einsatz, weil Trümmerteile auf dem Asphalt lagen. Prompt holten sich die meisten Fahrer frische Reifen.

Beim Neustart verteidigte Piastri geschickt seine Führung. Teamgefährte Norris lieferte sich einen harten Dreikampf mit Leclerc und Hamilton und büßte so wertvollen Boden ein. Am Ende behielt Norris aber die Nerven, überholte beide Ferrari und rettete damit seine WM-Führung. (dpa)