Max Verstappen hat die Formel 1 weiter fest im Griff. In Australien gewann der Niederländer im Red Bull sein drittes Saisonrennen und rast seinem nächsten WM-Titel schon früh entgegen.
Formel 1Verstappen-Triumph im Chaos-Rennen: Grand Prix zweimal unterbrochen
Überlegen, überlegener, Red Bull: Formel-1-Weltmeister Max Verstappen ist auch durch einen verpatzten Start und ein Crash-Festival nicht aufzuhalten.
Der Niederländer gewann trotz einiger Störfeuer zum ersten Mal den Großen Preis von Australien und nimmt in dieser Verfassung früh in der Saison Kurs auf seinen dritten WM-Titel – auch weil sein Teamkollege Sergio Perez ein Wochenende zum Vergessen erlebte und nur Fünfter wurde.
Max Verstappen dominiert im Red Bull erneut die Formel 1
Die externe Konkurrenz scheint dem dominierenden Red-Bull-Team nicht mal in turbulenten Phasen wirklich Paroli bieten zu können, wie drei Rennunterbrechungen am Sonntag belegten.
Mit der Szene des Grand Prix hatte Verstappen trotzdem nichts zu tun: Die Rennleitung entschied nach einem Unfall von Haas-Pilot Kevin Magnussen auf einen stehenden Start vor den letzten zwei Runden, anstatt das Rennen hinter dem Safety Car sicher zu Ende zu bringen. Spitzenreiter Verstappen hielt sich bei diesem „Super-Sprint“ aus allem heraus, doch dahinter regierte das Chaos mit zahlreichen Kollisionen und vier Ausfällen. Es folgte die nächste rote Flagge, die letzte Runde wurde hinter dem Safety Car bestritten.
Hinter Verstappen, der seinen 37. Grand-Prix-Sieg feierte und seinem Team den ersten Erfolg in Melbourne seit Sebastian Vettel 2011 bescherte, fuhr erstmals in dieser Saison Rekordweltmeister Lewis Hamilton im Mercedes als Zweiter auf das Podium. Rang drei ging zum dritten Mal im dritten Saisonrennen an Ex-Champion Fernando Alonso im Aston Martin.
Nico Hülkenberg veredelte seine konstant starken Vorstellungen im Qualifying, der gebürtige Emmericher holte als Siebter seine ersten WM-Punkte als Haas-Pilot.
Formel 1: Ferrari geht in Down under unter
Ein Debakel erlebte hingegen Ferrari. Vorjahressieger Charles Leclerc wurde in der ersten Runde von Aston-Martin-Pilot Lance Stroll abgeräumt und schied aus. „Das ist der schlechtest mögliche Start in die Saison“, kommentierte der Monegasse, der gerade einmal sechs Punkte auf dem Konto hat. Sein Teamkollege Carlos Sainz verlor im Trubel der Schlussphase aufgrund einer Zeitstrafe den vierten Rang und wurde Zwölfter, die Scuderia wartet damit weiter auf den ersten Podestplatz des Jahres.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Dieser wäre für George Russell an einem glücklicheren Tag wohl reserviert gewesen. Hamiltons jüngerer Teamkollege nahm es in den ersten Runden mit Verstappen auf, dann ereilte ihn Strategie-Pech und schließlich ging sein Mercedes-Motor in Flammen auf.
„Vollgas. Ich riskiere alles heute“, kündigte Hamilton vor dem Start an, während sein Teamchef Toto Wolff das Ziel ausgab, den zweiten und dritten Platz zu verteidigen - zu dominant erschien Pole-Setter Verstappen.
Doch der Start verlief perfekt aus Sicht von Mercedes: Der von Rang zwei gestartete Russell bog vor Verstappen in die erste Kurve ein, wenige Kehren später überholte auch Hamilton seinen alten Rivalen.
Safety Car muss in Australien mehrmals auf die Strecke
In der turbulenten Anfangsphase folgten zwei Safety-Car-Einsätze - und in der achten Runde eine erste Rennunterbrechung, die denjenigen Fahrern einen strategischen Vorteil bescherte, die noch nicht gestoppt hatten: Diese konnten nun ohne Zeitverlust die Reifen wechseln. Davon profitierten etwa Hamilton und Verstappen, Russell hingegen hatte kurz zuvor die Pneus getauscht und war um den Lohn seiner starken ersten Runden gebracht.
Beim Restart zog Verstappen gegen Hamilton klar den Kürzeren, in der zwölften Runde zog der Niederländer mithilfe des Klappflügels locker am Mercedes vorbei und zog an der Spitze schnell davon. In der Folge sah alles nach einer sonntäglichen Spazierfahrt für Verstappen durch den Albert Park aus.
Der Unfall von Hülkenbergs Teamkollege Magnussen kurz vor Rennende und die Entscheidung der Rennleitung sorgten dann für neue Würze – und einigen Ärger. An Verstappens Sieg änderte das freilich nichts. (sid)