Schocknachricht aus dem Radsport: Die neuseeländische Athletin Olivia Podmore ist im Alter von nur 24 Jahren verstorben.
Tote RadsportlerinKristina Vogel trauert um Olivia Podmore (†24)
Cambridge. Olivia Podmore (†24), neuseeländische Bahnradfahrerin und Olympionikin von Rio 2016, ist am 10. August 2021 in einem Haus in Cambridge tot aufgefunden worden.
Kurz vor ihrem Tod hatte die Leistungssportlerin auf ihrem Instagram-Kanal ein Statement über den hohen Druck in Sport und Gesellschaft und damit einhergehende emotionale Höhen und Tiefen gepostet. Das Posting befindet sich inzwischen nicht mehr auf ihrem Profil. Podmore hatte sich für die abgelaufenen Olympischen Spiele in Tokio nicht qualifiziert.
Kristina Vogel: „Mein Herz ist gebrochen“
Spürbar mitgenommen zeigte sich die deutsche Bahnrad-Legende Kristina Vogel (30), die die Rad-Events in Tokio jüngst kommentiert hatte. Podmore habe „wohl gegen viele Hindernisse gekämpft und am Ende keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Mein Herz ist gebrochen und ich wünsche der Familie ganz viel Kraft“.
Die schlimme Nachricht nahm die Rekordweltmeisterin auch zum Anlass, auf die emotionalen Auswirkungen von Hass-Nachrichten aufmerksam zu machen. Vogel veröffentlichte eine Nachricht, die sie selbst in den Sozialen Medien erhalten hatte, in der suggeriert worden war, ihre vermeintlich arroganten Aussagen hätten dafür gesorgt, dass sie im Rollstuhl sitzt. Seit einem Trainingsunfall im Jahr 2018 ist die zweifache Olympiasiegerin querschnittsgelähmt.
Kristina Vogel appelliert an Nächstenliebe
Derartige Nachrichten seien die Kehrseite des Daseins als Person des öffentlichen Lebens, die Menschen unter bestimmten Bedingungen zur Verzweiflung treiben könnten. „Was wäre, wenn auch ich mentale Probleme hätte? Was wäre, wenn ich nach so einer Nachricht aufgegeben hätte“, fragte die ehemalige Leistungssportlerin in ihrem Posting – und appellierte dann an die Nächstenliebe.
„Können wir nicht anfangen auf einander aufzupassen? Uns Gegenseitig mehr Liebe schenken? Können wir uns gegenseitig nicht zugestehen, dass wir auch mal schwach sein dürfen? Dass auch mal einen Tag der Leistungsdruck zu hoch ist? Uns eingestehen, dass Emotionen menschlich sind?“. Nur unter diesen Umständen, resümiert Vogel, könne man Betroffenen helfen, hätte man auch Podmore helfen können. (bl)
Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:
Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.
Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de
Suizidprävention ist möglich!