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Bikini-Protest beim Beach-HandballUS-Superstar Pink schaltet sich in die Diskussion ein

US-Sängerin Pink singt bei einem Konzert mit dem Mikro in der Hand.

US-Megastar Pink, hier bei einem Konzert im Rhein-Energie-Stadion in Köln am 5. Juli 2019, hat den Beachhandballerinnen Norwegens ihre Unterstützung ausgesprochen.

Die norwegischen Beachhandballerinnen haben bei der Europameisterschaft gegen die Kleidungsvorschriften protestiert und müssen eine Geldstrafe zahlen. Jetzt hat sich US-Megastar Pink in Diskussion eingeschaltet.

von Michael Eham  (eham)

Oslo. Klar, im Sport geht es nicht ohne Regeln. Internationale Sportverbände haben ihre Sportarten häufig bis ins letzte Detail durchreglementiert. Das kann dann schon mal weg vom eigentlichen sportlichen Geschehen zur Kleidung gehen. Ein prominentes Beispiel der jüngsten Vergangenheit ist die vieldiskutierte Regenbogen-Kapitänsbinde von DFB-Torhüter Manuel Neuer (35).

Neuestes Beispiel ist eine Diskussion, die die norwegischen Beachhandballerinen losgetreten haben. Die Mannschaft bekam am Sonntag (25. Juli) prominente Unterstützung.

Bikini-Pflicht im Beachhandball

Auch in weniger bekannten Sportarten ist die Kleidung natürlich Teil des Regelwerks. Die norwegische Beachhandball-Nationalmannschaft protestierte nun bei der Europameisterschaft, bei der Deutschland den Titel holte, gegen die Kleidungsvorschrift. Denn die Internationale Handballföderation (IHF) schreibt als Spielkleidung für die Damen Bikinis vor. Doch die Norwegerinnen spielten bei der EM im Spiel um Platz drei gegen Spanien (0:2) in Shorts.

Dafür nahm der norwegische Handballverband auch eine Geldstrafe in Kauf. 1.500 Euro beträgt die Strafe, die der Verband nun bezahlen muss. Die Disziplinarkommission der Europäischen Handball-Föderation (EHF) bewertete das Spielen in Shorts am Montag (19. Juli 2021) als „Fall unangemessener Bekleidung“.

„Natürlich würden wir jede Geldstrafe zahlen“, sagte der Verbands-Präsident Kare Geir Lio im Vorfeld: „Wir sitzen alle im selben Boot.“ Es sei wichtig, „dass es eine freie Wahl innerhalb eines standardisierten Rahmens“ gebe.

Streit um Bikinis im Beachhandball: US-Sängerin Pink schaltet sich ein

Doch diese Geldstrafe könnte bald von jemand anderem bezahlt werden. Denn niemand Geringeres als US-Superstar Pink (41) hat sich jetzt in die Diskussion eingeschaltet und den Norwegerinnen ihre Unterstützung ausgesprochen.

„Ich bin sehr stolz auf die norwegischen Beachhandballerinnen, die gegen die sehr sexistischen Regeln bezüglich ihrer Arbeitskleidung protestieren“, schrieb die Sängerin am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter. Gerne werde sie die Geldstrafe, die der Verband gegen das Team verhängt hatte, übernehmen. „Die europäische Handball-Föderation sollte Strafe wegen Sexismus zahlen müssen“, schrieb Pink weiter.

Norwegischer Verband erwägt Antrag auf Regeländerung

Schon im Vorfeld der Europameisterschaften wurde das Thema Kleidung vermehrt diskutiert. So halten viele Spielerinnen die vorgeschriebenen Bikinis für unpraktisch und sogar für erniedrigend. Deshalb bat der norwegische Verband die Europäische Handballföderation (EHF) um die Erlaubnis, in kurzen Shorts spielen zu dürfen. Die EHF beharrte allerdings für das Turnier in Warna (Bulgarien) auf den Regelungen und verwies darauf, Regelverstöße würden mit einer Geldstrafe geahndet.

Der norwegische Verband überlegt, einen Antrag zur Regeländerung zu stellen. Doch auch hier beruft sich die EHF auf das Regelwerk des Weltverbands IHF. Sie sei bestrebt, „dieses Thema im Interesse ihrer Mitgliedsverbände voranzubringen“, erklärte EHF-Sprecher Andrew Barringer. „Allerdings muss auch gesagt werden, dass eine Änderung der Regeln nur auf IHF-Ebene erfolgen kann.“ (eha/sid)