Pleite für den „Koloss von Köln“Eklat noch vor Comeback-Kampf von Boxer Mahmoud Charr

Mahmoud Charr im Boxkampf gegen Kubrat Pulew.

Mahmoud Charr am Samstag (7. Dezember 2024) bei seinem WM-Kampf gegen Kubrat Pulew.

Das Comeback von Mahmoud Charr ist von einem Hymnen-Eklat überschattet worden. Vor seinem WM-Kampf im Schwergewicht gegen Kubrat Pulew kam es in Sofia zur peinlichen Panne.

von Béla Csányi  (bc)

Der erste Profi-Kampf seit knapp zwei Jahren – und dann der große Eklat noch vor der ersten Runde: Die Comeback-Niederlage des früheren Kölner Box-Weltmeisters Mahmoud Charr (40) ist von einer Hymnen-Panne im bulgarischen Sofia überschattet worden.

Vor dem WM-Kampf um den Schwergewichts-Gürtel des Verbandes WBA zwischen Charr und Lokalmatador Kubrat Pulew (43) spielten die Veranstalter am Samstagabend (7. Dezember 2024) versehentlich die erste Strophe des Deutschlandliedes ab.

Mahmoud Charr verliert Kampf um WBA-Gürtel im Schwergewicht

So war für die 11.000 Fans plötzlich „Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt“ statt der dritten Strophe der deutschen Hymne zu hören. Charrs Promoter Erol Ceylan (52) zeigte sich gegenüber „Bild“ entgeistert und klagte: „Peinlich von der Organisation.“

Der folgende Kampf ging dann über die volle Distanz – mit dem von Trainer-Legende Ulli Wegner (82) betreuten Pulew als einstimmigem Sieger nach Punkten. Zuvor hatten sich beide Boxer eine harte Schlacht geliefert, waren jeweils durch einen Cut im Gesicht gezeichnet.

Den Lucky Punch für seine letzte Chance auf den WM-Sieg verpasste der „Koloss von Köln“ in der finalen zwölften Runde. Eigentlich war der Kampf bereits für März dieses Jahres vorgesehen, musste allerdings wegen einer Trainingsverletzung verschoben werden.

In den vergangenen drei Jahren hatte Charr gerade mal drei Profi-Kämpfe absolviert, diese gegen unterlegene Gegner jeweils früh und klar durch Knock-outs bzw. technischen K.o. (einmal zweite Runde, zweimal dritte Runde) für sich entschieden.

Der 2017 gewonnene WM-Gürtel war Charr 2021 wegen Inaktivität aberkannt worden. Der im Libanon geborene Wahl-Kölner wurde nach einem langen rechtlichen Hickhack erst im Vorjahr wieder in den Weltmeister-Status erhoben.

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Der Kampf galt deshalb offiziell als WM-Fight, war aber aus vielerlei Gründen hinsichtlich seiner Wertigkeit zu hinterfragen.

Pulew sicherte sich erstmals einen WM-Gürtel – dieser ist jedoch klar dem Titel des Superchampions untergeordnet, den der Ukrainer Alexander Usyk trägt. (mit sid)