Not-OP und KomaEx-Box-Weltmeister nach K.o. in Lebensgefahr – Verband reagiert auf Vorwürfe

Moisés Fuentes spricht bei einem Boxkampf mit Ringrichter Len Koivisto.

Moisés Fuentes, hier mit Ringrichter Len Koivisto am 4. Februar 2018 im Kampf gegen Daigo Higa, liegt nach einem heftigen K.o. weiter im künstlichen Koma.

Das Leben des früheren Box-Weltmeisters Moisés Fuentes hängt am seidenen Faden. Nach einem K.o. musste er sich einer Not-OP unterziehen. Die Umstände des Kampfes sorgen für Kritik am Box-Verband WBC.

Cancún. Die Box-Welt bangt um den früheren Weltmeister im Superfliegengewicht Moisés Fuentes (34), der sich seit einem heftigen K.o. in einem Kampf am Samstag (16. Oktober 2021) in kritischem Zustand befindet.

Der Mexikaner war zum ersten Mal seit drei Jahren wieder in den Ring gestiegen und hatte gegen Landsmann David Cuéllar (19) eine krachende Niederlage kassiert. Gleich nach dem Knockout wurde er in Cancún ins Krankenhaus gebracht und operiert, aktuell warten die Ärzte die weitere Entwicklung ab.

Boxen: Ex-Weltmeister Moisés Fuentes nach K.o. notoperiert

Der zweimalige Weltmeister war seinem Kontrahenten im Ring hoffnungslos unterlegen und kassierte schließlich in der sechsten Runde den entscheidenden Niederschlag. Fuentes blieb regungslos im Ring liegen, im Krankenhaus wurde ihm ein Blutgerinnsel im Gehirn entfernt.

„Die ersten 72 Stunden sind sehr kritisch bei der Entwicklung der Hirnschwellung. Aktuell ist er stabil, wir können nichts machen außer warten und schauen, wie es sich entwickelt“, sagte Promoter Oswaldo Kuchle bei „ESPN“.

Auch am späten Mittwochabend (20. Oktober) gab es noch keine Entwarnung. Noch immer befindet sich Fuentes im künstlichen Koma, am Freitag soll er womöglich aufgeweckt werden. Bei den Blutergüssen am Gehirn gebe es inzwischen Besserung, die Schwellung gehe aber nur sehr langsam zurück, teilte Kuchle mit.

Vorwürfe gegen Box-Verband WBC nach Not-OP bei Moisés Fuentes

Unterdessen wurden Vorwürfe gegen den Verband WBC laut, dass der Kampf überhaupt stattgefunden habe. Seit drei Jahren hatte Fuentes keinen Kampf mehr absolviert, zuvor hatte er fünf seiner letzten sechs Kämpfe verloren. Boxfans zweifelten entsprechend an, ob er die nötige Eignung für den Titelkampf besessen habe.

Präsident Mauricio Sulaiman verteidigte seinen Verband gegen die Vorwürfe. „Er ist zweifacher Weltmeister, ein wichtiger Boxer, der alle medizinischen Untersuchungen gut und zu vollster Zufriedenheit absolviert hat.“

Man stehe nach dem Vorfall in Kontakt mit der Familie des Boxers und hoffe auf eine baldige Genesung, betonte Sulaiman: „Moi wird auf keinen Fall jemals wieder kämpfen. Wenn Gott will, bleibt ihm zumindest sein Leben und seine körperliche Unversertheit.“ (bc)