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Olympia-Aus drohtZoff um Millionen-Deal: Fliegt Sportart nach 118 Jahren bei den Spielen 2024 raus?

Das Symbolfoto zeigt die Flagge mit den olympischen Ringen bei den Sommerspielen 2021 in Tokio.

Bei Olympia droht dem Boxen schon ab 2024 das Aus. Das Symbolfoto vom 22. Juli 2021 zeigt die Flagge mit den olympischen Ringen bei den Sommerspielen 2021 in Tokio.

Das Internationale Olympische Komitee droht dem Boxweltverband IBA mit dem Ausschluss der Sportart bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Der Deutsche Boxsport-Verband hat nun Stellung genommen.

Da würde jedem Box-Fan das Herz bluten! Aufgrund eines umstrittenen Sponsorings-Deals des Boxweltverbands IBA droht das IOC (Internationales Olympisches Komitee) mit dem Ausschluss der Sportart bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Der Deutsche Boxsport-Verband unterstützte die IOC-Warnung an die IBA.

„Das IOC hat sehr viel Langmut in der Vergangenheit bewiesen. Aber die Ankündigung der IBA, den Vertrag mit dem russischen Hauptsponsor Gazprom zu verlängern, lässt kein anderes Mittel zu“, sagte Michael Müller, Generalsekretär und Sportdirektor des DBV, am Freitag (23. Dezember 2022) der Deutschen Presse-Agentur.

Olympische Spiele: IOC droht der IBA mit Olympia-Ausschluss

Die IBA wird vom Russen Umar Kremlew (40) geführt, einem Vertrauten von Staatspräsident Wladimir Putin (70). Mit hohen Preisgeldern und Zahlungen aus dem Gazprom-Topf an nationale Verbände sollen Abhängigkeiten geschaffen werden. „Die IBA hat kein wirkliches Interesse am Boxsport, sondern ist nur an ihrer eigenen Macht interessiert. Es fehlt der Wille, die wirklichen Probleme zu verstehen“, hieß es in einer IOC-Erklärung.

Die IBA gab bekannt, in diesem Jahr drei Millionen Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet und 900.000 Dollar an nationale Verbände gezahlt zu haben. Diese Strategie werde der Verband weiterverfolgen, teilte Kremlew mit. „In weniger als zwei Jahren ist es der IBA gelungen, eine sich selbst tragende Organisation zu werden, die über genügend finanzielle Mittel verfügt“, sagte der Russe.

Kremlew hatte unlängst verkündet, sich nicht mehr den Forderungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) unterwerfen zu wollen und damit auf eine olympische Zukunft der IBA zu verzichten. Stattdessen hat er die Nähe zu Profiverbänden wie der WBA gesucht.

Das führte zu heftigen Diskussionen in den Nationalverbänden. „Der deutsche Verband wird sich so aufstellen, dass wir unseren Sportlern eine olympische Zukunft sichern“, sagte Müller. Zahlreiche Verbände in Europa und Amerika sind an der Gründung eines neuen Weltverbandes interessiert.

Seit 118 Jahren ist das Boxen ein fester Bestandteil bei den Olympischen Spielen. Unter anderem waren dort schon große Namen vertreten wie Muhammad Ali (†74), Henry Maske (58) und Wladimir Klitschko (46). (dpa, fr)