Leverkusener boxt um Herausforderer-Rolle: Agit Kabayel träumt vom WM-Kampf gegen Tyson Fury.
Leverkusener boxt ganz oben mitAgit Kabayel träumt vom WM-Kampf gegen Tyson Fury
Mit Rheinland-Power zum WM-Kampf gegen Tyson Fury (35). Das ist das große Ziel von Profiboxer Agit Kabayel (31). Der gebürtige Leverkusener trainiert für seinen Traum im UFD Gym an der Kölner Straße in Düsseldorf. Und das mit Sükrü Aksu (56), dem Weltmeister-Macher des Kölner WBA-Champions Mahmoud Charr (39), und dem Aachener Fitness-Trainer Christian Mohr (44).
Die Unterstützung wird auch nötig sein, auf seinem Weg zum Thron. Den nächsten Schritt beschreitet Kabayel am Samstag in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad. Dort steigt ab 23 Uhr (DAZN live) der mit Spannung erwartete Titel-Vereinigungskampf zwischen WBC-Champion Fury und IBF-, WBA-, WBO- und IBO-Weltmeister Oleksandr Usyk (37). Kabayel trifft im Vorkampf auf den Kubaner Frank Sanchez (31). Sie boxen den WBC-Pflichtherausforderer aus.
Experten trauen Agit Kabayel Herausforderer-Rolle zu
Für Kabayel bestünde sogar die theoretische Chance, für Fury einzuspringen, sollte der exzentrische „Gipsy King“ wie schon so oft kurzfristig abspringen. Er ist in der WBC-Rangliste hinter Anthony Joshua (34) und Sanchez auf Rang drei geführt. Doch der in Bochum lebende Boxer mit kurdischen Wurzeln glaubt nicht daran: „Mittlerweile ist so ein Druck aufgebaut, da kann keiner mehr weglaufen.“
Zutrauen würden es die Experten Kabayel allemal. Aus dem früheren Fußballer und Kickboxer ist ein Top-Schwergewicht geworden. Am 4. Februar 2017 gewann er in Magdeburg gegen den Belgier Herve Hubeaux (32) den Europameistertitel. Den verteidigte er am 4. November in Monte-Carlo gegen den früheren Klitschko-Herausforderer Dereck Chisora (40).
Zuletzt besiegte er am 23. Dezember in Saudi-Arabien den zuvor ungeschlagenen Russen Arslanbek Makhmudov (34) durch technischen K.o. in der 4. Runde und sicherte sich den WBA-Intercontinental-Titel.
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„Ich habe wahrscheinlich die Welt geschockt. Neun von zehn Leuten hätten gesagt, dass ich niemals gewinnen werde“, jubelte Kabayel damals. Und er beeindruckte in der Tat einen ganz Großen: Promoter-Legende Bob Arum (92). Der schlug ihn im Dezember als Fury-Gegner vor, als der erste Vereinigungskampf mit Usyk geplatzt war: „Dieser Agit Kabayel, er ist ein sehr guter Gegner, oder auch Martin Bakole wäre eine Möglichkeit.“
Box-Trainer: „Noch keinen Gegner auf die leichte Schulter genommen“
Doch vor Fury ist erstmal Sanchez an der Reihe. Er und sein Team haben natürlich Respekt vor der Kuba-Kante (1,93 m, 112,27 kg). „Wir haben noch keinen Gegner auf die leichte Schulter genommen“, sagt Aksu.
Die mehr als 70 Runden gegen die Sparringsgegner „Big Jack“ Mulowayi (37) und Jose Larduet (34), die bereits gegen Sanchez boxten, sowie Frazer Clarke (32) und Solomon Dacres (30) unterstreichen das. Aksu ist zufrieden mit seinem Schützling und prophezeit: „Agit absolviert eine brutal harte Vorbereitung und er wird gewinnen.“
Unterstützen werden ihn in Riad Cutman Enno Werle (74), Fitness-Trainer Mohr sowie sein Cousin, Rapper KC Rebell (36). Doch im Ring muss Kabayel liefern, damit sein Fury-Traum wahr wird.