Der Wahl-Kölner Florian Hempel hat auch die zweite Hürde bei der Darts-WM erfolgreich genommen. Nach seinem Sieg gegen Dimitri van den Bergh sprach EXPRESS.de mit dem Darts-Crack.
Nach zweitem Sieg bei Darts-WM„Drissejal“: Kölner Florian Hempel erklärt sein Comeback-Geheimnis
Der „kölsche Jung“ macht den „Ally Pally“ zum Tollhaus. Nach seiner Mega-Aufholjagd gegen den Weltranglisten-15. Dimitri van den Bergh (29) steht Florian Hempel (33) in der dritten Runde der Darts-WM. Der Kölner schaffte beim 3:2-Sieg ein denkwürdiges Match.
In seinem Köln-Shirt und mit dem Brings-Einlaufsong heizt der frühere Handball-Torwart den deutschen Darts-Fans in London ein. Nach seinem Zweitrunden-Coup sprach EXPRESS.de mit Hempel.
Florian Hempel nach Sieg gegen van den Bergh völlig begeistert
Wie war die Nacht nach diesem Karriere-Highlight? Können Sie das Erlebte inzwischen begreifen?
Florian Hempel: Ich lag noch bis 3 Uhr nachts wach. Bei so viel Adrenalin im Körper und der ganzen Emotion fiel es mir nicht so leicht einzuschlafen. Viereinhalb Stunden waren es am Ende dann doch. Natürlich habe ich inzwischen begriffen, was es bedeutet, da gewonnen zu haben. Ich will nicht sagen, dass es normal ist. Aber es hilft natürlich, schon ein paar Siege bei der WM gefeiert zu haben. Das war natürlich ein besonderes Spiel und eine besondere Leistung. Es wird sicher noch ein paar Stunden oder Tage dauern, bis ich das richtig realisiert habe. Aber so viel Zeit habe ich ja auch nicht.
Bei der Anreise nach London gab’s Probleme. Sind Sie jetzt nach Hause geflogen oder doch mit dem Auto nach Köln gefahren?
Florian Hempel: Wir sind dann doch mit dem Auto nach Dover und durch den Eurotunnel zurück. In Deutschland ist die Mietwagen-Situation durch den Sturm bescheiden, daher haben wir uns doch entschieden, mit dem eigenen Auto zu fahren. Diesmal hat aber alles geklappt, es gab keinen Streik.
Sie sind ein Comeback-King. Woher kommt die Mentalität, nie aufzugeben?
Florian Hempel: Das kommt sicher ein Stück durch den Handball und auch durch die Erfahrungen, die ich im Leben gemacht habe. Es zahlt sich dann auch schon mal aus. Aufgeben ist für mich keine Option. Zwischendurch habe ich selbst nicht mehr so ganz daran geglaubt. Aber dann habe ich mit meiner „Drissejal“-Einstellung gespielt. Ich glaube, dass sich die Vorbereitung auf mein zweites Halbjahr jetzt auszeichnet.
Nach dem 151er-Finish haben Sie mit den Fingern auf die Brust und den Boden gedeutet. Was steckt dahinter?
Florian Hempel: Damit signalisiere ich: Ich bin noch hier! Ich bin noch auf dieser Bühne. Ich finde hier noch statt. Manchmal muss man auch mal ein, zwei Darts vergeben, um dann das Comeback feiern zu können.
Sie haben lange um die WM-Qualifikation gebangt, dann einen holprigen Beginn gegen Slevin und einen Hänger gegen van den Bergh gezeigt, aber trotzdem geliefert: Trägt das Momentum Sie nun durchs Turnier?
Florian Hempel: Bisher kann man das gut sagen. Ich habe die WM nicht gut angefangen, wollte es gegen Dimi besser machen und hab dann noch schlechter angefangen. Warum ich nach der 2:0-Führung im ersten Satz alles hab vermissen lassen, muss ich noch analysieren. Wenn ich mich auf meine Comeback-Qualitäten verlassen kann, wäre es natürlich toll. Das heißt aber nicht, dass es im nächsten Spiel wieder so passiert.
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Die deutschen Spieler erleben einen Höhenflug im Ally Pally. Wie deutlich haben Sie die Unterstützung wahrgenommen?
Florian Hempel: Die Stimmung war riesig, am Anfang natürlich noch sehr pro Dimi, der ja auch in Deutschland sehr beliebt ist. Er hat eine tolle Show beim „Walk on“ geboten. Aber je besser ich ins Spiel kam und meine Momente hatte, desto mehr hatte ich das Publikum auf meiner Seite. Hinten raus war es eine einzige emotionale Party, sowohl auf der Bühne als auch im Publikum.
Wie viele Stunden Training stehen nun an den Weihnachtstagen an?
Florian Hempel: Ich freue mich auf die Tage mit der Familie, aber das Board ist immer in der Nähe. Natürlich übe ich keine sechs, sieben Stunden am Tag. Dennoch muss ich mich auf das nächste Spiel fokussieren.