Tadej Pogacar fährt bei der Tour de France der Titelverteidigung entgegen – doch sein Sieg auf der 18. Etappe wurde von einer Doping-Razzia überschattet.
Tour-Dominator siegt erneutDoping-Razzia überschattet Pogacar-Show auf 18. Etappe
Luz Ardiden. Tadej Pogacar (22) fährt bei der 108. Tour de France weiter wie von einem anderen Stern. Am Donnerstag (15. Juli) sicherte sich der Slowene auch den Sieg auf der 18. Etappe über 129,7 Kilometer von Pau nach Luz Ardiden. Dabei bezwangen die Fahrer auch den berüchtigten Col du Tourmalet (2115 Meter). Drei Kilometer vor dem Ziel hatte Pogacar am Schlussanstieg attackiert – folgen konnte keiner der Kontrahenten.
Der Slowene vom Team UAE Emirates hat in der Gesamtwertung nun 5:45 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Jonas Vingegaard (24, Jumbo-Visma). Dritter ist Richard Carapaz (28, Ineos) – damit kann Pogacar wohl nur noch ein Sturz bei seiner Mission Titelverteidigung stoppen. Bereits tags zuvor hatte der Dominator der Tour die Königsetappe in den Pyrenäen über 178,5 Kilometer von Muret nach Saint-Lary-Soulan in starker Manier für sich entschieden. Der Erfolg am Donnerstag war nun sein dritter Tagessiege bei der diesjährigen Tour de France.
Zudem übernahm Pogacar die Führung in der Bergwertung vom Niederländer Wout Poels (33, Bahrain Victorious). Doch um dessen Team hatte es neben der Strecke großen Wirbel gegeben.
Doping-Razzia überschattet Etappen-Sieg von Tadej Pogacar
Denn überschattet worden war die Etappe von einer groß angelegten Doping-Razzia. Bereits am Mittwochabend hatten Beamte das Teamhotel von Bahrain Victorious in Pau durchsucht. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft in Marseille.
Bereits vor zwei Wochen hatte es demnach eine erste Untersuchung gegeben. Hintergrund sei der Verdacht des „Erwerbs, des Transports, des Besitzes und der Einfuhr einer verbotenen Substanz oder Methode zur Verwendung durch einen Athleten ohne medizinische Rechtfertigung“.
Doping-Untersuchungen beim Tour-Team Bahrain Victorious
Die Staatsanwaltschaft untersucht den Fall weiterhin. Auch das Team Bahrain bestätigte die Razzia. Die Mannschaft habe sich „zu höchster Professionalität und zur Einhaltung aller Vorschriften verpflichtet“ und wolle „auf professionelle Art und Weise kooperieren“, hieß es vom Rennstall aus Bahrain.
Am Freitag (16. Juli) steht nach den Berg-Strapazen wieder ein flaches Teilstück an. Über 207 Kilometer geht es von Mourenx nach Libourne. Sprinter Mark Cavendish (36, Deceuninck-Quick-Step) könnte dabei mit seinem 35. Tages-Sieg den Rekord der Tour-Legende Eddy Merckx (76) knacken. (kos)