Nach der Final-Pleite bei den Australian Open gibt Alexander Zverev seinen großen Traum nicht auf. Schon jetzt holt er sich Spielrhythmus auf Sand, um in Paris endlich den Grand-Slam-Titel zu feiern.
Tennisstar greift wieder anWechsel auf Wohlfühlbelag: Zverevs Plan für French-Open-Sieg
![Alexander Zverev hofft auf seinem Lieblingsbelag Sand auf neue Erfolgserlebnisse.](https://static.express.de/__images/2025/02/11/6c70c182-86be-4472-ac08-4135175bc5c2.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1126&fm=jpeg&s=84dc31326e8a05efc7f58d5e9b6de563)
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Alexander Zverev hofft auf seinem Lieblingsbelag Sand auf neue Erfolgserlebnisse.
An Selbstvertrauen scheint Alexander Zverev trotz seiner niederschmetternden Final-Pleite bei den Australian Open wenig eingebüßt zu haben. Als bei einem öffentlichen Termin vor dem Turnier in Buenos Aires der Siegerpokal zur Präsentation vor ihm abgestellt wurde, sagte der deutsche Tennisstar: „Oh, die Trophäe! Ich werde sie nicht anfassen. Ich werde sie am Sonntag anfassen.“
Der Sieg beim Finale am kommenden Sonntag ist für den topgesetzten Hamburger ein realistisches Ziel - und er wäre dennoch nur ein ganz schwacher Trost für die in Melbourne verpasste Grand-Slam-Krönung. Von der Hartplatz-Demütigung in drei Sätzen gegen den italienischen Weltranglistenersten Jannik Sinner will sich Zverev auf seinem Wohlfühl-Belag Sand erholen. Am Mittwoch wartet in Buenos Aires nach einem Freilos in der ersten Runde der serbische Achtelfinal-Gegner Dusan Lajovic.
French Open im Fokus
„Ich will auch schon auf Roland Garros vorausblicken, ich will so oft ich kann auf Sand spielen“, sagte der Hamburger, der anschließend auch in Rio de Janeiro gemeldet ist. Sein erster Start beim sogenannten „Golden Swing“ auf südamerikanischer Asche soll ihm helfen, in vier Monaten bei den French Open in Paris den ersehnten ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere zu feiern.
Was es dafür neben Spielpraxis auf Sand braucht? Selbstvertrauen - und zwar nicht nur beim 250er-Turnier in der argentinischen Metropole. Deswegen bereut er auch seine nach der Final-Niederlage von Melbourne getätigte Aussage, dass er „einfach nicht gut genug“ für den ganz großen Coup auf der Grand-Slam-Bühne sei.
„Manchmal sage ich auch Dinge, die ich bereue“, äußerte Zverev: „Ich muss an mich selbst glauben und dass ich gut genug bin, um Grand Slams zu gewinnen und dass ich gut genug bin, die Nummer eins zu werden, wenn ich mich weiter verbessere.“
Petkovic verteidigt Zverev
Das wird Zverev auch müssen, will er nicht seinen Ruf als der vielleicht beste Tennisspieler der Geschichte ohne gewonnenen Grand-Slam-Titel zementieren. Sinner hatte ihm in Melbourne klar die Grenzen aufgezeigt. Auch mit Carlos Alcaraz ist wieder verstärkt zu rechnen; Spaniens Tennisstar verkürzte durch den jüngsten Turniersieg in Rotterdam den Abstand in der Weltrangliste zur deutschen Nummer eins.
„Ich möchte betonen, dass er das Zeug dazu hat, ein Grand Slam zu gewinnen“, sagte Ex-Spielerin Andrea Petkovic bei Eurosport über Zverev. In der immer mal wieder aufkommenden Mentalitäts-Debatte bezog die 37-Jährige klar Stellung: „Dieses Enigma, dass Alexander Zverev nicht mental stark sei, das mag ich nicht unterstützen. Sonst wäre er nicht die Nummer zwei der Welt.“
Für Petkovic ist Zverev gar „einer der mental stärksten Spieler dieser Welt“. Dennoch könne der Olympiasieger von 2021 „noch mehr Möglichkeiten ausschöpfen“, meinte die siebenmalige WTA-Turniersiegerin. Von einem Supercoach, der bereits Grand-Slam-Titel geholt hat, würde Zverev ihrer Meinung nach „profitieren“.
Gepäck-Panne bei Anreise
Doch an seinem Trainerstab hat Zverev vorerst nichts verändert, generell sieht er sich auf einem guten Weg. Dass seine Gepäcktaschen bei der Anreise nach Buenos Aires kurioserweise Richtung Malediven verschickt wurden, nahm Zverev mit Humor. „Ich glaube, sie brauchen schon Urlaub“, schrieb er versehen mit vier lachenden Emojis bei Instagram. Für ihn selbst steht dagegen viel Arbeit für den erhofften French-Open-Triumph an. (dpa)