Kolleginnen traten aus Protest zurückErste Transfrau auf der Bühne im Ally Pally: Van Leuven holt sich WM-Ticket

Noa-Lynn van Leuven posiert mit einem Pfeil in der Hand. 

Noa-Lynn van Leuven geht bei der Darts-WM an den Start. Das Foto wurde am 2. Oktober 2024 aufgenommen.

Noa-Lynn van Leuven hat sich erstmals in ihrer Karriere ein Ticket für die Darts-WM gesichert. Sie könnte im Dezember die erste Transfrau werden, die im Ally Pally am Start ist.

Die Niederländerin Noa-Lynn van Leuven hat Darts-Geschichte geschrieben. Als erste Transfrau überhaupt qualifizierte sich die 28-Jährige für die Weltmeisterschaft in London (15. Dezember bis 3. Januar).

Van Leuven, die 2022 ihre Hormontherapie abgeschlossen hatte, schaffte den Sprung in den berühmten Ally Pally über die Women's Series der Professional Darts Corporation (PDC).

Teamkolleginnen traten aus Protest zurück

In der Frauen-Serie ist van Leuven vor den letzten beiden Events am Sonntag nicht mehr von den ersten drei Plätzen der Rangliste zu verdrängen.

Die Weltranglisten-Erste Beau Greaves hatte sich bereits mit dem Sieg beim World Matchplay der Frauen das WM-Ticket gesichert, sie verzichtet allerdings auf eine erneute Teilnahme an der PDC-WM im Winter und nimmt lieber bei den Titelkämpfen des Konkurrenz-Verbandes WDF teil.

Deshalb reichen die Plätze zwei und drei der Order of Merit für ein Ticket für den Jahreshöhepunkt in der englischen Hauptstadt, bei dem Frauen und Männer am Start sind.

Van Leuvens Aufstieg setzt sich damit fort. Im März hatte sie als erste Frau einen Titel auf der zweitklassigen Challenge Tour gewonnen. Am Samstag brillierte van Leuven bei ihrem Finalsieg beim ersten von zwei Events der Women’s Series in Leicester gegen Greaves mit einem Average von 109,64 Punkten.

Ihre Erfolge wurden zuletzt oft von der Debatte begleitet, ob Transfrauen an Frauen-Wettbewerben teilnehmen dürfen. Aus Protest waren ihre Teamkolleginnen Aileen de Graaf und Anca Zijlstra aus dem niederländischen Nationalteam zurückgetreten.

Bei einem Turnier des Weltverbands WDF im Mai hatte sich zudem die englische Spitzenspielerin Deta Hedman geweigert, gegen van Leuven anzutreten. (sid/are)