Sie ist Deutschlands derzeit erfolgreichste Boxerin. Doch jetzt muss die Kölnerin Hanna Hansen ihre Karriere abrupt beenden. Eine Erblindung droht.
Sie träumte vom WM-TitelSchock-Nachricht für Kölner Box-Queen Hanna Hansen
Sie hatte so große Hoffnungen und so viel dafür investiert. Die Kölner Boxerin Hanna Hansen fieberte ihrem Comeback im Ring entgegen, doch wenige Tage vor ihrem 39. Geburtstag hatten die Ärzte jetzt eine schlimme Nachricht für die Sportlerin.
„Sie hat das Stoppschild bekommen, weil sie nach wie vor Sichteinschränkungen hat. Der Arzt hat ihr definitiv vom Boxen abgeraten und gesagt, dass jeder Schlag zur Erblindung führen könnte“, sagt ihr Trainer Maurice „Mo“ Weber (41) geknickt.
Hanna Hansen hatte bereits Angebote für WM- und EM-Kämpfe vorliegen
Im Dezember 2022 war bei der Intercontinental-Meisterin der IBO und mehrmaligen deutschen Meisterin sowie Weltmeisterin im Kickboxen ein Komplett-Riss der Netzhaut unterhalb der Makula diagnostiziert worden. Es folgten vier teilweise komplizierte Operationen am rechten Auge, bei denen eine künstliche Linse eingesetzt wurde.
„Die Hoffnungen waren groß, weil die Ärzte zuvor sehr positiv waren und einem Comeback eigentlich nicht viel im Wege stand“, sagt Weber. Doch nun die bittere Nachricht: Karriere-Ende statt Kampf-Comeback. „Der Schock bei uns allen ist groß.“
Hansen und ihr Trainer waren fest davon ausgegangen, dass sie bald wieder starten kann. Sie hatte Angebote, um bald eine Europa- und eine Weltmeisterschaft zu boxen. „Nun ist die Trauer riesengroß. Sie hat das gelebt, für sie gibt es nur alles oder nichts“, sagt Weber.
Der frühere Profi-Boxer kann sich in seine Sportlerin gut hineinversetzen, weil er seine Karriere selbst wegen einer schweren Handverletzung beenden musste. „Für mich als Trainer wäre es riesig gewesen, eine Weltmeisterin zu betreuen. Aber wir müssen das Urteil der Ärzte ernst nehmen und respektieren. Hanna ist zweifache Mutter. Da geht die Gesundheit vor“, sagt er EXPRESS.de.
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Parallel zur Vorbereitung auf ihr Comeback hatte das frühere Top-Model auch schon mit Online-Kursen für Box-Interessierte begonnen. „Sie ist eine Kämpferin, hat eine starke Persönlichkeit. Sie wird ihren Weg machen“, ist sich Weber sicher.
Nun müsse sie zwar erst einmal die Hiobsbotschaft verkraften, doch dann würde sie sicher dem Boxen erhalten bleiben. „Es gibt nichts Schöneres, als sein Wissen weiterzugeben. Sie wird auch weiter trainieren, Teil des Teams bleiben und von Bodo Management unterstützt. Nur, in welcher Funktion, das wissen wir noch nicht. Ihr Motto ist: ‚Never give up‘“.