Ein verbotenes Medikament eingenommen und dabei trotzdem legal gehandelt: Ein kurioser Dopingfall sorgt im Biathlon für Aufsehen. Dabei geht es um den Norweger Vetle Sjastad Christiansen.
Er tat nichts VerbotenesKurioser Fall: Biathlon-Star gibt Einnahme von Doping-Mittel zu
Dieser Dopingfall ist kurios! Wenige Wochen vor dem Biathlon-Saisonstart plagten Vetle Sjastad Christiansen (31) starke Lungenprobleme. Um rechtzeitig fit zu werden, griff der Norweger in den Medizinschrank und nahm den Wirkstoff Prednisolon ein.
Das gab der Norweger nun am Rande des Weltcups in Ruhpolding in einem Interview mit dem norwegischen Sender NRK zu. Prednisolon, das gegen Entzündungen hilft, steht auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada). Damit war Christiansen eigentlich gedopt.
Christiansen hielt sich an die Regeln
Zum Biathlon-Auftakt ging der 31-Jährige trotzdem an den Start. Denn: Christiansen handelte völlig legal. Der Wirkstoff ist nämlich nur verboten, wenn er im Moment des Rennstarts noch im Körper ist. Dies war bei dem Norweger nicht der Fall.
Vor dem Start durchlief er eine sogenannte Wash-Out-Phase, bei dem der Körper innerhalb von zehn Tagen die Medikamentenrückstände abbaut. Unterstützt wurde Christiansen dabei auch von seinem Mannschaftsarzt Ola Berger.
Dieser sah keine andere Möglichkeit, die hartnäckige Lungenkrankheit zu behandeln. Berger spricht von einem „ganz normalen Verfahren in der Allgemeinmedizin“. Prednisolon sei demnach bei Behandlungen von Krankheiten kein Aufputschmittel zum Fördern der Leistung.
Christiansen erklärte: „Wenn man mit Medikamenten spielt, die auf der Dopingliste stehen, muss man auf Nummer sicher gehen“. Die Taktik ging auf, Christiansen wurde fit und ging als sauberer Athlet in Östersund an den Start. Zuletzt konnte der Norweger den Sieg im Sprintrennen von Ruhpolding feiern.